Kartenzahlungen können teuer werden. Banken langen in Corona-Krise kräftig zu

9. Juni 2020 | Wirtschaft | Keine Kommentare
Als Schutzmaßnahme und zur Vermeidung des Kontaktes mit Bargeld werben nicht nur der Einzelhandel sondern auch Banken in Zeiten der Corona-Pandemie mehr denn je für die Nutzung der bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten. Doch die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnt:  einige Banken berechnen – neben der Kontoführungsgebühr – für bargeldlose Zahlungen wie etwa Lastschriften auch zusätzliche Gebühren. Kartenzahlungen können somit teuer werden!
Betroffen sind meist Girokonten im sogenannten Basis- oder Einzelpreismodell bei denen die Banken neben der Kontoführungsgebühr noch zusätzliche Postengebühren für Lastschriften, Überweisungen und Daueraufträge berechnen. Das betrifft sowohl die Zahlungen mit ec- oder Kreditkarte als auch die mobilen Bezahlsysteme via Handy oder Smartwatch.
Rechnen die Banken Ihre Girokonten nur quartalsweise ab, könnte es sein, dass ein großer Teil der durch die Corona-Pandemie ausgelösten bargeldlosen Kartenzahlungen und hieraus evtl. entstandenen Gebühren dem Kunden erst zu dem ausstehenden Rechnungsabschluss am 30.06. in Rechnung gestellt werden. Geht man von zehn Kartenzahlungen in der Woche beispielsweise fürs Einkaufen, Tanken oder den Frisörbesuch aus, so können je nach Höhe der Postengebühr leicht 10,00 € und mehr an Extragebühren anfallen.
Für Verbraucher könnte es schwierig werden, zu erkennen, warum diese Mehrkosten für das Girokonto angefallen sind. Die Banken weisen diese Gebühren oftmals nur als einen Sammelposten in der Entgeltabrechnung aus. Somit ist für den betroffenen Kunden die je Transaktion berechnete Gebühr oft nicht sofort und eindeutig erkennbar.   Stellt ein Verbraucher fest, dass ihm aufgrund des aktuell häufigeren Karteneinsatzes zusätzliche oder erhöhte Gebühren in Rechnung gestellt wurden, empfiehlt die Verbraucherzentrale zunächst, mit der eigenen Bank in Kontakt zu treten, um zu klären, ob das aktuelle Kontomodell noch zu dem eigenen Zahlungsverhalten passt. Je nach individuellem Zahlungsverhalten lässt sich mitunter durch den Wechsel der Kontovariante eine Kostenersparnis erzielen. Auch ein Wechsel zu einer anderen und kostengünstigeren Bank könnte eine Alternative sein.
Für alle Fragen zum Thema Girokonto und bargeldloser Zahlungsverkehr stehen die Finanzdienstleistungsberater der Verbraucherzentrale telefonisch und per E-Mail zu Verfügung. Über das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale unter (0345) 29 27 800 und über die Internetseite verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de können Beratungstermine vereinbart werden.
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