Insolvenzen: Mehr Unternehmenspleiten in Sachsen-Anhalt
28. November 2013 | Wirtschaft | 2 KommentareIn Sachsen-Anhalt werden in diesem Jahr 690 Unternehmen Insolvenz anmelden, 40 mehr als im Vorjahr. Darüber informierte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Donnerstag in Halle bei der Vorstellung einer Analyse zur Insolvenzentwicklung 2013.
Martin Plath, Prokurist bei Creditreform Halle, nennt als eine Ursache die schleppende Konjunktur hierzulande. „Die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt blieb vor allem in den ersten sechs Monaten des Jahres äußerst schwach“, sagte Plath. Auch seien viele Unternehmen finanziell noch nicht so gefestigt, um eine längere Durststrecke zu überstehen. Das Insolvenzgeschehen sei in der Mehrzahl geprägt von sehr kleinen Unternehmen. Größere Insolvenzfälle seien im laufenden Jahr nicht dabei gewesen. Dadurch fielen die Schäden für die Gläubiger und die Arbeitsplatzverluste geringer aus als im Vorjahr.
Auch bei den Verbrauchern sieht Creditreform keine Entspannung. 4.320 private und sonstige Insolvenzen werden im laufenden Jahr in Sachsen-Anhalt gezählt werden (Vorjahr: 4.040; +6,9 Prozent). Deutschlandweit sind die Privatinsolvenzen um 6,7 Prozent gegenüber 2012 zurückgegangen. Bei einer Bevölkerung von knapp 2 Mio. Erwachsenen im Land Sachsen-Anhalt kämen auf 1.000 Einwohner zwei Personen, die jedes Jahr pleitegingen.
Plath berichtete, dass die Konsumwünsche von immer mehr Verbrauchern nicht mit deren Einkommensrealität zusammenpassen würden. Zumal in vielen Bereichen wie bei Mieten und Nebenkosten die laufenden Ausgaben weiter steigen würden. Weitere Zahlungsverpflichtungen einzugehen, sei dann ein Wagnis und oft Überschuldung die Folge. In diesem Zusammenhang warnte er vor einer anhaltend strukturellen Schwäche Sachsen-Anhalts. „Das Land befindet sich weiter im Schrumpfungsmodus“, so Plath.
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Naja wenn ich jeden Hartz 4er in die Selbständigkeit bringe der nicht bei 3 auf dem Baum ist dann muss man sich nicht wundern.
Ja, die Wirtschaft brummt, dank des Ex-Wirtschaftsministers und jetzigen Ministerpräsidenten.