IHK formuliert Erwartungen an künftige Landesregierung

8. April 2021 | Wirtschaft | Keine Kommentare

 

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) hat in einer entsprechenden Presseerklärung nun ihre Erwartungen an die Wirtschaftspolitik der kommenden Landesregierung formuliert. Die gewählte Interessenvertretung von knapp 55.000 Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts hat dazu rund acht Wochen vor der kommenden Landtagswahl am 6. Juni wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen beschlossen.

„Die Corona-Pandemie hat strukturelle Schwächen etwa in der digitalen Infrastruktur des Landes offenbart.“, erklärte IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel und sagte weiter: „Wir dringen auf vier entscheidende Initialzündungen, damit sich unsere Unternehmen gerade auch mittel- und langfristig gut entwickeln können.“

Zunächst stellt die IHK demnach fest, dass das Land eine Fachkräfteinitiative in drei Stoßrichtungen brauche. Keitel erklärte, es sei von besonderem Interesse das bestehende Personal weiter zu qualifizieren, mehr Interesse bei jungen Menschen zu wecken und außerdem aktiv ausländische Beschäftigte für Sachsen-Anhalt anzuwerben.

Damit der anstehende Strukturwandel gelinge, müsse das vorrangige Ziel ferner mehr Wertschöpfung sein. Die Rahmenbedingungen müssten so gestaltet werden, dass Unternehmen investieren könnten. Förderung könne dabei unterstützen, sie sollte dann aber auch bei den Unternehmen ansetzen. Außerdem dürfe die Energiewende nicht zur Gefährdung der regionalen Industrie führen.

Als weiteren Punkt nannte der IHK-Präsident den Vorrang für die Infrastruktur und betonte, Sachsen-Anhalt müsse insbesondere bei der Digitalisierung noch schneller vorankommen. „Zuletzt brauchen wir zudem eine Standortkampagne, die unsere dann wachsenden Vorteile stärker herausstellt;  über die Landes­grenzen hinweg und natürlich auch im internationalen Geschäft.“

Keitel betonte: „Das Positionspapier unserer Vollversammlung ist kein Forderungskatalog, sondern ein Kooperationsangebot!“ Die IHK werde im Wahlkampf mit den Parteien der unterschiedlichen Farben ausführlich über diese Aufgaben diskutieren. Er ergänzte, viele Unternehmen könnten und würden in den kommenden Jahren bei jedem einzelnen dieser Themen selbst aktiv werden. Aber natürlich werde man desto erfolgreicher sein, je zielgerichteter Parlament und Regierung unterstützten. Denn nur eine wachsende Wirtschaft könne bestehende Arbeitsplätze im Land sichern und neue schaffen.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben