Höchstes Wirtschaftswachstum im Landkreis Börde

25. Juli 2018 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Das höchste Wirtschaftswachstum Sachsen-Anhalts (gemessen an der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes ohne Preisbereinigung) wiesen im Jahr 2016 die Landkreise Börde (+ 3,7 %) und Saalekreis ( + 3,5 %) sowie die kreisfreie Stadt Halle (Saale) (+ 3,2 %) aus. Das ergaben die jetzt abgeschlossenen Regionalberechnungen des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalts zum Bruttoinlandsprodukt und zur Bruttowertschöpfung in den kreisfreien Städten und Landkreisen für das Jahr 2016.

Im Jahr 2016 erreichten nach Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 2 kreisfreie Städte und 5 Landkreise ein über dem Landesdurchschnitt von 2,3 % liegendes Wirtschaftswachstum. Der Landkreis Börde mit der besten wirtschaftlichen Entwicklung erzielte ein Bruttoinlandsprodukt von 4 804 Millionen EUR. Es fiel damit um 170 Millionen EUR höher aus als im Vorjahr. Dieser Zuwachs resultierte aus einem kräftigen Anstieg der Bruttowertschöpfung im Dienstleistungsbereich (+ 5,6 % bzw. + 126 Mill. EUR), zu dem die Wirtschaftsbereiche Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe sowie Information und Kommunikation einen großen Beitrag leisteten.
Im Saalekreis mit dem zweithöchsten Wirtschaftswachstum stieg das Bruttoinlandsprodukt um 202 Millionen EUR auf einen Wert von 5 962 Millionen EUR. Hier trug hauptsächlich das Produzierende Gewerbe mit einem Anstieg der Wertschöpfung um 6,4 % bzw. 156 Millionen EUR zum positiven Ergebnis bei.
Neben der kreisfreien Stadt Halle (Saale) konnten die Landeshauptstadt Magdeburg, der Burgenlandkreis, der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Salzlandkreis ebenfalls mit einem über dem Landesdurchschnitt von 2,3 % liegenden Wirtschaftswachstum punkten.
Deutlich hinter der Landesentwicklung zurück blieben die Landkreise Wittenberg (- 0,2 %), Jerichower Land (+ 0,6 %) und Mansfeld-Südharz (+ 0,8 %). In diesen 3 Landkreisen hemmten vor allem die Rückgänge im Produzierenden Gewerbe die wirtschaftliche Entwicklung.

Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen gilt als Maß für die Produktivität der Arbeitskräfte. Im Jahr 2016 erwirtschaftete ein Erwerbstätiger in Sachsen-Anhalt rund 58 565 EUR und damit 2,0 % mehr als 2015. Bei den Regionalergebnissen lag, wie bereits in den Vorjahren, der Saalekreis mit einem Bruttoinlandsprodukt von 70 767 EUR je Erwerbstätigen an der Spitze. Auf den Plätzen Platz 2 und 3 folgten die Landkreise Börde und Anhalt-Bitterfeld mit Werten von 66 147 bzw. 63 406 EUR. Gleichzeitig konnten diese 3 Landkreise mit Zuwächsen von mehr als 3 % am stärksten bei der Produktivität zulegen. Kennzeichnend für die Kreise mit der höchsten Produktivität war, dass das Produzierende Gewerbe mit mehr als 42 % einen überdurchschnittlich hohen Anteil an der Bruttowertschöpfung auswies.

Im Durchschnitt Sachsen-Anhalts lag der Anteil des Produzierenden Gewerbes bei 32 %.
Die niedrigste Produktivität im Jahr 2016 war im Landkreis Mansfeld-Südharz mit 51 539 EUR je Erwerbstätigen und im Landkreis Harz mit 53 146 EUR je Erwerbstätigen zu verzeichnen.

Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es entspricht der Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Die Bruttowertschöpfung ergibt sich für jeden Wirtschaftsbereich aus dem Bruttoproduktionswert abzüglich der Vorleistungen.

Mit diesen Ergebnissen werden erstmals regionale Daten des Bruttoinlandsproduktes und der Bruttowertschöpfung für das Jahr 2016 vorgelegt. Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2016 wurden die Ergebnisse der Jahre 2013 bis 2015 überarbeitet.

Über weitere detaillierte regionale Ergebnisse Sachsen-Anhalts für die Jahre 2000 bis 2016 informiert der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den kreisfreien Städten und Landkreisen 2000 – 2016“ bzw. die Internetseite des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt https://www.statistik.sachsen-anhalt.de. Regionalergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise Deutschlands veröffentlicht der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ in der Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 2 Band 1 unter www.vgrdl.de.

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