Höchste Lohnkostenzuwächse im Jahr 2016 im Saalekreis und Dessau-Roßlau. Halle hat kaum Zuwachs zu verzeichnen

Im Jahr 2016 stiegen die Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Land­kreisen Sachsen-Anhalts an. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt weiter informiert, weisen die aktuellen Ergebnisse der jetzt abgeschlossenen Regionalberechnungen für den Saalekreis (+ 4,2 %) und die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau (+ 3,6 %) die stärksten Zuwächse aus. Diese ergaben sich vor allem aus dem Anstieg der Arbeitnehmerentgelte im produzierenden Gewerbe.

Die durchschnittlichen Lohnkosten des Jahres 2016 bewegten sich in den kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsen-Anhalts in einer Spannweite von 30 379 EUR im Landkreis Mansfelder Land bis zu 35 453 EUR in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau. In die Berechnung der gesamtwirtschaftlichen Lohnkosten werden alle Arbeitnehmer einbezogen, so auch geringfügig Beschäftigte, Personen in Minijobs und Arbeitsgelegenheiten. Neben der Beschäftigtenstruktur beeinflussen ebenfalls die regional sehr unterschiedlichen Unternehmens- und Wirtschaftsstrukturen die Höhe der Lohnkosten.

Grundsätzlich fielen die Lohnkosten des Jahres 2016 in den kreisfreien Städten um rund 2 900 EUR höher aus als in den Landkreisen, d. h., in den kreisfreien Städten konzentrierten sich nach wie vor die höher vergüteten Arbeitsplätze. So rangierten an der Spitze des Landes neben der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau, die Landeshauptstadt Magdeburg mit 35 213 EUR und die kreisfreie Stadt Halle (Saale) mit 35 205 EUR.

Auch die stark von Industrie geprägten Landkreise, wie der Saalekreis mit 34 495 EUR und der Landkreis Börde mit 33 397 EUR, verzeichneten ein überdurchschnittliches Lohnkostenniveau. Vor allem das Produzierende Gewerbe wurde von einem großen Anteil an vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmern geprägt, hier lagen die durchschnittlichen Lohnkosten des Landes bei 38 868 EUR.

Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Lohnkosten am stärksten im Saalekreis. Hier entwickelte sich insbesondere im Produzierenden Gewerbe die Summe der gezahlte Arbeitnehmerentgelte (+ 5,9 %) stärker als die Anzahl der Arbeitnehmer (+ 0,1 %).

Auch zum zweithöchsten Anstieg, der für die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau ermittelt wurde, trug hauptsächlich das Produzierende Gewerbe bei. Hier erhöhte sich die Summe der gezahlten Entgelte um 6,7 % und stand einem Rückgang der Arbeitnehmer gegenüber.
Ebenfalls über dem Landesdurchschnitt von 2,9 % entwickelten sich die Lohnkosten in der Landeshauptstadt Magdeburg, im Burgenlandkreis, in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Harz sowie im Altmarkkreis Salzwedel.
Der Landkreis Börde, die kreisfreie Stadt Halle (Saale) und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld verzeichneten die geringsten Zunahmen im Land.

Bei den Lohnkosten handelt es sich um die je Arbeitnehmer gezahlten Arbeitnehmerentgelte. Sie umfassen sämtliche Geld- und Sachleistungen, die den innerhalb eines Wirtschaftsgebietes beschäftigten Arbeitnehmern aus den Arbeits- oder Dienstverhältnissen zugeflossen sind. Das Arbeitnehmerentgelt setzt sich zusammen aus den Bruttolöhnen und -gehältern sowie den tatsächlichen und unterstellten Sozialbeiträgen der Arbeitgeber.

Mit diesen Ergebnissen werden erstmals regionale Daten zu den Arbeitnehmerentgelten und den Bruttolöhnen und -gehältern für das Jahr 2016 vorgelegt. Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2016 wurden die Ergebnisse der Jahre 2013 bis 2015 überarbeitet.

Über weitere detaillierte regionale Ergebnisse Sachsen-Anhalts für die Jahre 2000 bis 2016 informiert der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Arbeitnehmerentgelt, Bruttolöhne und -gehälter in den kreisfreien Städten und Landkreisen 2000 – 2016“ bzw. die Internetseite des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt . Regionalergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise Deutschlands veröffentlicht der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ in der Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 2 Band 2 unter www.vgrdl.de.