Handwerkskammer: kommunale Bauhöfe dürfen regionalen Baubetrieben keine Konkurrenz machen
20. Juni 2019 | Wirtschaft | 3 KommentareHeute trat die Vollversammlung der Handwerkskammer Halle zum 61. Mal zusammen. Die gewählten Vertreter des regionalen Handwerks diskutierten
aktuelle Fragen und Probleme. Als Gast sprach Dr. Tamara Zieschang, Staatssekretärin des Landesministeriums für Inneres und Sport, zu den 36 Mitgliedern der Vollversammlung.
In seinem Bericht ging Thomas Keindorf, Präsident der Kammer in Halle, auf die wirtschaftliche Betätigung von Kommunen ein und nannte explizit Bauhöfe. Der Präsident der Handwerkskammer Halle wies daraufhin, dass diese gesetzlich nur den Eigenbedarf decken sollten und sich nicht wirtschaftlich betätigen dürften.
„Genau hier setzen wir an. Folgt man dieser Definition, dann dürften keine Bauhöfe bestehen, die den regionalen Baubetrieben Konkurrenz machen“, so
der Präsident der Handwerkskammer. Auch in Halle gibt es einen Bauhof, die „Jugendwerkstatt frohe Zukunft“.
Rückkehr zu Meisterpflicht gefordert
Keindorf thematisierte auch die Rückkehr zur Meisterpflicht. Im Jahr 2004 wurde diese für 53 Berufe abgeschafft, derzeit wird geprüft, in welchen Gewerken eine Wiedereinführung sinnvoll ist. „Für uns als Kammer bedeutet die Gesetzesnovelle zunächst erst einmal keinen Zuwachs aber wohl auch
keinen Verlust an Betrieben, denn es ist anzunehmen, dass die eingetragenen Unternehmen Bestandschutz erhalten“, schätzte Keindorf auf der
Vollversammlung ein.
Die Vollversammlung ist das höchste Beschlussgremium der Handwerkskammer. Sie setzt sich aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern des Handwerks aus der Region zusammen und wird alle fünf Jahre gewählt.
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Es war das CDU Anhängsel FDP, die eine Abschaffung der Meisterpflicht durchsetzte, der Apell geht also in die eigenen Reihen, es waren halt Profis am Werk!
Wo gibt es denn hier einen Bauhof?
Ehrlich gesagt, wäre es mir lieb, wenn es in Halle einen geben würde und die Mitarbeiter in ihrer Stadt, die ihnen dann vielleicht am Herzen liegt, bessere Arbeit abliefern, als die beauftragten Unternehmer, die dann irgendeinen Chef haben, der mit einer schwarzen Limousine durch die Straßen fährt, die seine Mitarbeiter davor mit dem halben Arsch zusammengeflickt haben.
Lieber Herr Keindorf, im Gegensatz zu ihren Handwerkskollegen wird aber in den Bauhöfen nach Tarif ÖD gezahlt. Das sollte Ihnen weit mehr zu denken geben. Außerdem liest man doch landauf und landab in den Medien, daß ihre Handwerkskollegen auftragsmäßig voll am Limit sind. Seien Sie doch mal froh, daß der Kunde wenigstens vom Bauhof zeitnah bedient werden kann.