Handwerker im Homeoffice? Die Kammer findet das keine gute Idee
6. Oktober 2020 | Wirtschaft | 8 KommentareDer Rechtsanspruch auf mindestens 24 Tage Homeoffice, so wie er durch die Bundespolitik vorgeschlagen wird, ist für die kleinen und mittleren Unternehmen im Handwerk ein nicht praktikables Experiment, heißt es in einer Stellung der Handwerkskammer Halle. „Die Wertschöpfung im Handwerk ist in Heimarbeit kaum vorstellbar, denn wie sollen Dachdecker, Bäcker oder Bestatter, um nur drei Handwerksgewerke zu benennen, ihrer Arbeit im Homeoffice nachgehen?“, fragt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. „Wirtschaft ist eben mehr als nur Verwaltung“.
Selbst in der innerbetrieblichen Verwaltung, so der Hauptgeschäftsführer weiter, sei mobile Arbeit im Handwerk nur in geringem Ausmaß möglich. Die Arbeiten werden oft durch die Inhaber mit erledigt oder aber erfordern eine enge Abstimmung mit der Produktion.
„Die Gesetzesinitiative ist für mich ein warnendes Beispiel für Überregulierung und Bürokratievermehrung. Sie kann unbeabsichtigte negative Folgen haben: Mehr Arbeitsrechtsstreitigkeiten und noch mehr Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen (Schein)selbständigen und Arbeitnehmern“, so Neumann weiter.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Zu DDR Zeiten mussten die Handwerker jeder Frau einmal im Monat homeoffice ermöglichen.
Das funktionierte auch, ohne dass das Handwek zusammengebrochen ist.
Basta.
Wieder einmal eine völlig nutzlose Nebelkerze der völlig nutzlosen Sozialdemokraten.
@bsb lange nicht so gelacht. Unser AG war dringendst darauf bedacht uns wieder kontrollieren zu können. Für Home Office gibt es nur ein unbegründetes NEIN. Machbar ohne Probleme, aber man möchte es eben nicht.
Ich habe doch ausdrücklich geschrieben: „Bitte nicht lesen…“
Sfk, was für ein Schenkelklopfer „:'(
Die Pandemie hat viele Unternehmen gezwungen, den besten Weg zur Organisation der Heimarbeit zu finden. Viele sind gut damit gefahren und nutzen dieses Instrument weiterhin.
Einige Führungskräfe trauen es sich nicht zu, Mitarbeiter über Aufgaben und Ergebnisse zu führen. Die fühlen sich sicher, wenn sie die Arbeitnehmer pünktlich am Schreibtisch sehen.
Es gibt auch Arbeitnehmer, die können sich nicht selbst ohne die gewohnte Büroorganisation organisieren.
Trotzdem sollte man die Verantwortung bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern belassen. Herr Hubertus will mit einer Gesetzeskanone eine Minimaus von 24 Tagen erlegen und gleichzeitig einen bürokratischen Wust mit Arbeitsgerichtsverfahren, Dokumentationspflichten, Arbeitsplatzüberprüfungen, etc. lostreten.
Auf jeden Fall hat die Handwerkskammer den Gesetzesentwurf nicht gelesen. Da steht drin, dass es da Ausnahmen gibt, wo Homeoffice nicht möglich ist. Selbst in der PM des Ministeriums ist das Beispiel des Bäckers angeführt, der die Brötchen nicht zuhause backen soll.
Bitte nicht lesen: Jeder Fleischer kann zu Hause eine Wurst machen.