Greenpeace Halle protestiert bei McDonalds in Halle-Neustadt gegen Genfood
28. März 2015 | Wirtschaft | 9 KommentareNach 14 Jahren Pause nutzt McDonalds wieder Gen-Soja im Hähnchenfutter. Aus diesem Grund haben Umweltschützer von Greenpeace am Samstag vor der Filiale der Fast-Food-Kette am Neustadt-Centrum in Halle (Saale) protestiert.
An die Scheiben des Restaurants wurden Plakate mit einer Hühnerkralle in Form eines Stinkefingers und Sprüchen wie „Stoppt genmanipuliertes Futter!“ und „Stoppt Massentierhaltung!“ geklebt. Greenpeace verweist auf eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Umweltschützer. Demnach wünschen Verbraucher kein billiges, mit Gentechnik und Antibiotika produziertes Hähnchenfleisch. „McDonald‘s ignoriert die Wünsche der Verbraucher“, sagt Swantje Piszczan von Greenpeace Halle. „Der Konzern muss erkennen, dass er nur verlieren kann, wenn er sich nicht ändert.“
Forsa befragte vom 20. bis 24. März bundesweit 1002 Personen. Auf die Frage: „Wie wichtig ist es Ihnen, dass Fast-Food-Restaurants wie McDonald‘s auf der Verpackung kennzeichnen, wenn Gen-Futter und Antibiotika eingesetzt werden?“ antwortete eine Mehrheit von 88 Prozent „wichtig“ oder „sehr wichtig“. 86 Prozent ist es darüber hinaus sehr wichtig oder wichtig, dass gar keine Gentechnik in der Geflügelmast zum Einsatz kommt. Eine starke Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes fordern demnach 90 Prozent der Befragten.
In Deutschland beliefert der zweitgrößte Geflügelproduzent Rothkötter McDonald‘s mit Hähnchenfleisch. Laut Greenpeace zeige aktuelles Fotomaterial aus den Ställen die miserable Haltung der Tiere. Daneben habe man in fünf Proben des Hähnchenfutters bis zu 100 Prozent Gentechnik nachweisen können.
(Fotos: Heino Göppert)
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Na klar wollen die Leute keine Gentechnik im Burger aber bitte zum halben Preis. Die Masse der Kunden votiert doch mit dem Geldbeutel das sie genau das will da können sich die Spinner von Greenpeace noch so blamieren.
Schde, dass es hier keine Möglichkeit zur Fehlerkorrektur mehr gibt.
@10010110 Wenn ich die fundamentale Ablehnung von grüner Gentechnik kritisiere, bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass ich sämtliches Gebaren industrieller Großkonzerne im Zusammenhang damit gutheiße. Was aber die Funtamentalablehner tun, erinnert eher an „Maschinenstürmerei“.
Gentechnik ist nicht DIE Lösung des Problems. Könnte aber ein Teil der Lösung an manchem Ort sein.
Außerdem spielt man mit Fundamentalablehnung hier einigen Großkonzernen Aus anderen Gegenden des Planeten geradezu in die Hände. Man hilft Ihnen quasi bei der Monopolbildung.
Wer Gutes will, schafft manchmal vielleicht eher…………
„Daneben habe man in fünf Proben des Hähnchenfutters bis zu 100 Prozent Gentechnik nachweisen können.“
Aha, so wie in Wasser bis zu 100 % Chemie und in Kochsalz sogar das hochgiftige Chlor enthalten ist?
@Parteimitglied, auch wenn ich der Gentechnik wegen nicht abschätzbarer Risiken skeptisch gegenüber stehe, nehme ich das Wort „Wohlstandsverblödung“ gern in meinen Wortschatz auf, weil es zu den Greenpeace-Aposteln in Bezug gesetzt wurde.
Na, na, na! Ein bisschen mehr um die Ecke denken ist hier angebracht: Industrielle Gentechnik führt überhaupt erst zu ökologischen Problemen, denn sie fördert die Anlage von riesigen Monokulturen und damit zur Verringerung der Artenvielfalt. Weiterhin fördert sie geschäftliches Gebaren, das Menschen in wirtschaftliche Abhängigkeit drängt, was wiederum erst Armut befeuert, da der Wohlstand ungleich verteilt wird (z. B. auf wenige globale Nahrungsmittelkonzerne).
Dass moderne Gentechnik den Hunger und die Armut auf der Welt verringert, ist und bleibt ein Märchen. Es ist richtig, dass unser Wohlstand auf der Armut und Ausbeutung anderer Menschen irgendwo auf der Welt beruht, aber die Gentechnik ist nicht die Lösung des Problems, sondern oberflächliche und ökologisch fragwürdige Symptombekämpfung. Konsumverzicht zugunsten dieser anderen Menschen wäre ein besserer Ansatz.
Eine gute Aktion. Wenn wir nicht aufpassen, dann geht es uns wie Luis de Funes in „Brust oder Keule“.
Mich würde mal das Ergebis interessieren, wenn man eine Umfrage dazu machen würde, ob die Verbraucher Gene in ihrer Nahrung haben möchten……
Die fundamentale Ablehnung grüner Gentechnik ist vor dem Hintergrund ökologischer Probleme bei der Nahrungsmittelerzeugung in manchen Gegenden des Planeten in Verbindung mit Armut und Hunger ein Anzeichen von Wohlstandsverblödung und inhumaner Ignoranz.
OK, von 85 Millionen sind 1002 Personen befragt worden…
Und die Kleber wünschten sich gewiss nicht mehr zu leben, wenn sie alles wüßten, was sie essen…