Gewerkschaft kämft gegen Zwei-Klassen-Bezahlung in der Handwerkskammer Halle
14. Juli 2017 | Wirtschaft | 6 KommentareLohnunterschiede zwischen 500-800 Euro für vergleichbare Tätigkeit
Ungleichbehandlung und Rechtsunsicherheit, so könne man die derzeitige Situation hinsichtlich der Arbeits- und Entgeltbedingungen der Beschäftigten in der Handwerkskammer Halle überschreiben, sagt Christel Tempel, Sprecherin der Gewerkschaft ver.di. Die Handwerkskammer ist bereits seit mehreren Jahren aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und damit nicht mehr tarifgebunden. Das kann bedeuten, dass Beschäftigte, die nach 2005 bei der Handwerkskammer eingestellt worden sind, für vergleichbare Tätigkeiten bereits zwischen 500 und 800 EURO weniger Gehalt erhalten, als diejenigen, die in ihren sogenannten Altarbeitsverträgen eine Tarifbindung an den Tarifvertrag der Länder geregelt haben.
Droht sogar ein Arbeitskampf?
Damit soll jetzt endlich Schluss sein, meint Tempel. Von den 156 Beschäftigten haben sich bereits viele in ver.di organisiert, eine Tarifkommission gewählt, die die Verhandlungen zur Tarifbindung für alle nach den Regelungen des Tarifvertrages der Länder durchführen soll. Mitte Januar 2017 kam es dann auch zu einem ersten Vorgespräch mit dem Hauptgeschäftsführer und Mitgliedern des Vorstandes der Handwerkskammer Halle.
„Im Ergebnis hieß es“, so Christel Tempel von ver.di, „Annäherung an den Tarifvertrag der Länder für alle Beschäftigten grundsätzlich schon, aber nicht sofort und am besten ohne ver.di, also individuell und ohne Verbindlichkeit“.
Damit sind die Gewerkschafter nicht zufrieden, und haben den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufgefordert.
Der Vorstand der Handwerkskammer hat dazu zweimal beraten und letztlich entschieden, keine Tarifverhandlungen mit ver.di aufzunehmen. Eine erste Umfrage an die ver.di Mitgliedschaft und Beschäftigten der Handwerkskammer hat bereits gezeigt, die Entscheidung des Vorstandes nicht zu akzeptieren. Die Gewerkschaft berät nun über weitere Schritte.
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@Schulze– zuerst musst du dem Überschriftenschreiber ein p schenken, ich habe doch nur abgeschrieben!
@hei- wu: wir’s wir’s wir’s ( = wir es)
Und jetzt alle, zum Mitsingen (Elfriede schreibt mit)..
Dem Garl Liepgnecht, dem haben wir geschworen…
https://youtu.be/wDazX9meUw8
Elfriede, weil heute noch Sonntag ist, schenke ich Dir 3 kleine „p“ …
Auf, auf zum Kamf, zum Kamf,
zum Kamf sind wir geboren… 🙂
Es wird wohl nicht den CDU-Keindorf betreffen, sondern die vielen Mitarbeiter, die in der gesetzlich verordneten Zwangskammer ihre Bürojobs machen.
Eine staatlich verordnete Zwangsfirma sollte schon mit gutem Beispiel vorangehen. Die staatlich alimentierte Firma Keindorf tut das nicht.
Man könnte auch die Kammern abschaffen. Keindorf würde da nicht um das das dürftige Salär seiner Mitarbeiter fürchten, sondern um seines.
Da wird man die sog. Handwerksfunktionäre, die nicht richtig funktionieren, wohl mal arbeitskämpferisch betreuen müssen…