Die Zahlen sind da: gewaltige Ausfälle bei Getreide- und Rapsernte in Sachsen-Anhalt

21. August 2018 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Nach aktuellen Angaben haben die Landwirte im Jahr 2018 in Sachsen-Anhalt 2,75 Mill. Tonnen Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) und 441 906 Tonnen Winterraps geerntet. Noch nie musste mit der Getreide- und Rapsernte so früh – 3 Wochen eher als üblich – begonnen werden wie im aktuellen Erntejahr 2018. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, haben die sachsen-anhaltischen Landwirte im Durchschnitt 52,9 Dezitonnen (dt) Getreide bzw. 27,9 dt Winterraps pro Hektar (ha) eingefahren. Das sind 14,8 dt/ha bei Getreide bzw. 2,1 dt/ha beim Winterraps weniger im Vergleich zum Erntejahr 2017. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 6 Jahre sind die Ernteeinbußen je Hektar noch deutlicher: 19,5 dt weniger bei Getreide bzw. 11,5 dt weniger beim Winterraps. Der erzielte Hektarertrag lag bei Getreide um 21,9 % niedriger gegenüber dem Vorjahr und im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2012/17) sogar um 27,0 %. Die größten Erntemengenverluste traten im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2012/17) bei Roggen (- 49,6 %), gefolgt von Hafer (- 34,0 %), Triticale (- 30,4 %) sowie Gerste (- 28,2 %) und Winterweizen (- 28,1 %) auf.

Verbranntes Weizenfeld bei Angersdorf

Das Brotgetreide (Weizen, Roggen) brachte 2,14 Mill. Tonnen auf einer Anbaufläche von 397 757 ha und das Futtergetreide (Gerste, Hafer, Triticale) 0,61 Mill. Tonnen auf 122 478 ha ein. Mit 1,89 Mill. Tonnen war der Winterweizen mit einem Anteil von über zwei Dritteln (68,8 %) an der Getreideernte in Sachsen-Anhalt in vielen Betrieben die Hauptkultur und blieb weiterhin die ertragsstärkste Getreideart seit Jahren. Trotz eines Minus von 21,3 % gegenüber dem Vorjahr und 25,6 % im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2012/17) blieb er weiterhin die ertragsstärkste Getreideart.
Auch der Winterraps hat im Erntejahr 2018 unter der Trockenheit stark gelitten: Ein Rückgang von 7,1 % beim Hektarertrag gegenüber dem Vorjahr war hier zu verzeichnen. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2012/17) bedeutet dies sogar eine Minderung von 29,2 % bei der Hektarleistung und von 33,9 % bei der Erntemenge.
Bei den Zahlen handelt es sich um die vorläufigen Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung und der 2. Erntevorschätzung  – Ende Juli – im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) sowie dem vorläufigen Ergebnis der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE).

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