Coronavirus: Wirtschaft in Halle derzeit noch nicht betroffen

28. Februar 2020 | Wirtschaft | Keine Kommentare

 Die meisten Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt sind im Zuge der Coronavirus-Pandemie momentan weder in ihren Kunden- noch in ihren Lieferantenbeziehungen beeinträchtigt. Dies geht aus einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) unter ausgewählten Exportunternehmen hervor. Im Januar 2020 hat die
IHK verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sogar mehr sogenannte Ursprungszeugnisse für den Warenverkehr nach China ausgestellt (474 im Vgl. zu 289). Mit diesen Dokumenten, die chinesische Kunden oder der Zoll verlangen, bescheinigt die IHK die Herkunft der dorthin gelieferten Produkte. Dennoch befürchten die Firmen zukünftig negative wirtschaftliche
Auswirkungen.

„China ist für sachsen-anhaltische Unternehmen der wichtigste Handelspartner außerhalb Europas und auch Italien spielt für den Im- und Export eine große Rolle. Insofern rechnen wir damit, dass die heimische Wirtschaft die Folgen einer Coronavirus-Pandemie zu spüren bekommen dürfte. Auf die Import- und Exportzahlen sowie das Wirtschaftswachstum
wird sich diese aber wohl erst im Laufe des Jahres auswirken. Allerdings ist eine seriöse Prognose zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Vermutlich wird China alles daransetzen, die Verluste so schnell wie möglich aufzuholen“, sagt Birgit Stodtko, IHK-Geschäftsführerin International.

Betroffen sein würden voraussichtlich sowohl exportierende als auch importierende Unternehmen – vor allem Maschinen- und Anlagenbauer, die Komponenten aus China oder Italien beziehen. Zu Beeinträchtigungen könne es auch durch eine eingeschränkte Luftfracht und abnehmende Kundenbesuche im asiatischen Raum kommen. Problematisch könnten zudem künftige Teilnahmen an Spezialmessen werden, da ein Großteil davon nur im Drei- oder Fünfjahres-Rhythmus stattfinde. Diese Messen seien für die meisten Unternehmen das wichtigste Marketinginstrument, betont Stodtko.

Die Mehrheit der exportierenden Firmen habe bereits interne und externe Vorsorgemaßnahmen getroffen und einen Notfallplan erarbeitet – einige Unternehmen hätten  beispielsweise Händlertagungen abgesagt.

Die IHK habe auf ihrer Website unter www.halle.ihk.de (Nummer 4713332 ins Suchfeld eingeben) weiterführende Informationen zum Thema zusammengestellt und stehe ihren Mitgliedsunternehmen beratend zur Seite, so die IHK-Geschäftsführerin.

 

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