Baustopp am Regierungspräsidium: HWG startet illegal mit Vorarbeiten

22. Januar 2013 | Wirtschaft | 2 Kommentare

Am Montag haben ohne Genehmigung erste Arbeiten am Gebäude des ehemaligen Regierungspräsidiums in der Willi-Lohmann-Straße in Halle (Saale) begonnen. Unter anderem wurde mit der Entkernung begonnen, der Lärm von Presslufthämmern war zu vernehmen, Schutt wurde aus den Fenstern in Container auf dem Hof gekippt.

Nicht der Umbau und die Sanierung des ehemaligen Regierungspräsidiums erhitzt die Gemüter, sondern die geplanten Neubauten auf dem Areal.

„Eine Vorortbegehung der zuständigen Genehmigungsbehörde hat ergeben, dass tatsächlich Bauarbeiten bzw. vorbereitende Arbeiten im Objekt stattgefunden haben“, informierte die Stadtverwaltung am Dienstag. Der Fachbereich Bauen habe deshalb einen mündlichen Baustopp ausgesprochen. Weil es sich beim Regierungspräsidium um ein Denkmal handelt, seien jegliche, auch bauvorbereitende Arbeiten, genehmigungspflichtig. „Manchmal muss man den Leuten auf die Finger hauen, auch wenn es sich um die HWG handelt“, so Baudezernent Uwe Stäglin. Auswirkungen die Erteilung einer Baugenehmigung wird dieser Zwischenfall aber nicht haben, so Stäglin. Frühestens im März können überhaupt konkretere Aussagen zum Verfahren getroffen werden.

Die Hallesche Wohnungsgesellschaft HWG und die Baufirma Papenburg wollen mit der gemeinsam gegründeten Firma „Hallesche Gesellschaft für Wohnen und Stadtentwicklung“ das Regierungspräsidium sanieren. 52 Wohnungen sowie eine Kindertagesstätte sind hier geplant. In einer benachbarten Villa soll ein Ärztehaus eingerichtet werden. Daneben soll an der Ecke Schleiermacherstraße / Robert-Blum-Straße ein Neubau mit 78 Wohnungen entstehen. Anwohner sind dagegen, wollen entweder eine behutsamere Bebauung oder gar einen Park. Die Bauherren dagegen argumentieren, das ganze Projekt lohne sich nur mit dem Neubau. Daneben fühlen sich die Anwohner nicht ausreichend einbezogen, fordern die Aufstellung eines Bebauungsplans.

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