Baupreise explodieren: 17% Steigerung innerhalb eines Jahres

28. Juni 2022 | Wirtschaft | 5 Kommentare

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude stieg im Mai  2022 um 17,2 % zum Vorjahresmonat. Der Indexstand betrug 148,9 (Basis: 2015 = 100). Im Vergleich zum Vorberichtszeitraum (Februar 2022) erhöhte sich der Index um 7,7 %.
Für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen die Preise im Mai 2022 um 19,3 % gegenüber dem Vorjahr. Den stärksten Anstieg gab es bei Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten (+41,8 %), Betonarbeiten (+26,8 %), Stahlbauarbeiten (+26,6 %) sowie bei Verbauarbeiten (+20,2 %). Moderatere Preissteigerungen zeichneten sich bei Gerüstarbeiten (+5,2 %) und Erdarbeiten (+9,5 %) ab.

Ausbauarbeiten an Wohngebäuden waren im Jahresvergleich um 15,7 % teurer. Beeinflusst wurden die Teuerungen zum Vorjahr vor allem durch Preisentwicklungen bei Verglasungsarbeiten (+26,4 %), Raumlufttechnische Anlagen (+25,4 %), Gebäudeautomation (+22,5 %), und bei Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen (+20,7 %). Einen vergleichsweise geringen Preisanstieg zum Mai 2021 gab es für Fliesen- und Plattenarbeiten (+6,9 %) und für Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (+9,5 %).

Der größte Preisanstieg wurde im Bereich Brücken im Straßenbau gemessen. Diese erhöhten sich zum Mai 2021 um 20,3 %. Hauptverantwortlich waren auch hier Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten (+49,5 %), sowie Stahlbauarbeiten (+27,7 %).

Wie bereits im Februar 2022 wurden die steigenden Bauleistungspreise ebenfalls stark von Schönheitsreparaturen in einer Wohnung beeinflusst. Die Kosten dieser Bauleistungen erhöhten sich im Jahresschnitt um 20,2 %. Hierbei wurden Maler- und Lackierarbeiten – Beschichtungen um 20,1 % teurer angeboten und Tapezierarbeiten um 20,6 %.

Die Statistik der Bauleistungspreise beinhaltet neben den reinen Lohnkosten ebenfalls weitere Kosten, die zur Fertigstellung der Leistung notwendig sind. Zu diesen Kosten zählen u. a. Transport- und Materialkosten. Die aktuelle Preisentwicklung der Rohstoffe auf dem Weltmarkt beeinflusst damit neben anderen Entwicklungen die überdurchschnittliche Verteuerung der Bauleistungspreise. Gestiegene Energiekosten treiben auch die Preise für die Bauleistungen in bisher unerreichte Höhen

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