Arbeitsmarktzahlen März 2016: „Arbeitsmarkt tritt auf der Stelle“

31. März 2016 | Wirtschaft | 4 Kommentare

Im März sind in Halle (Saale) und Sachsen-Anhalt die Arbeitslosenzahlen leicht gesunken. In der Saalestadt sind demnach 22.469 Frauen und Männer im Agenturbezirk ohne Job. Das sind 280 weniger als im Vormonat (Vorjahr: 23.506). Die Arbeitslosenquote sinkt demnach um 0,1 % auf 10,4 Prozent (Vorjahr: 10,8 Prozent).

Am aktuellen Rand ist kaum Bewegung am Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Zugänge und Abgänge halten sich die Wage, dadurch auch nur geringe Senkung des Arbeitslosenbestandes, Arbeitslosigkeit geht um 0,1% auf 10,4% zurück. „Im Vorjahresvergleich verzeichnen wir eine deutlich geringere Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes, was sich u.a. an den Abgängen in Erwerbstätigkeit (-16,6%) festmachen lässt“, so die Agenturchefin Petra Bratzke.

„Was weiterhin bleibt, sind die strukturellen Problemlagen, d.h. z.B. die stabil hohe Zahl von Langzeitarbeitslosen und älteren Arbeitnehmern. Außerdem müssen wir eine leicht steigende Zahl arbeitsloser Jugendlicher U25 zur Kenntnis nehmen.“

Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit

380 weniger Frauen und Männer mussten sich im März neu oder erneut arbeitslos melden als im Februar, d.h. leichte Rückgänge, die Freisetzungen aus Arbeit sind weiter rückläufig. Von den insgesamt 4.511 Frauen und Männern, die der Arbeitsagentur und dem Jobcenter ihre Arbeitslosigkeit anzeigten, waren 1.336 vorher erwerbstätig, d.h. 223 weniger als sich im Februar noch aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos melden mussten.

Auf der anderen Seite konnten 4.802 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit im März beenden, das sind 473 weniger als im Vormonat und 712 weniger als im März 2015. 1.430 der ehemals Arbeitslosen begannen eine Erwerbstätigkeit, das waren 73 weniger als im Vormonat.

Jugendliche

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen hat sich im März 2016 um 78 Personen erhöht. Die Arbeitslosen 15- bis unter 25-Jährigen haben einen Anteil von 7,4 Prozent(1.661) aller Arbeitslosen im Agenturbezirk Halle. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 9 (-0,5 %) Jugendliche weniger arbeitslos.

Ausbildungsmarkt

Schwerpunkt im Frühjahr ist üblicherweise die Vermittlung junger Menschen in Ausbil-dungsverhältnisse, “Bildungsketten“ organisieren und den nahtlosen Übergang in den Ar-beitsmarkt absichern. Dafür gibt es ausreichend Mittel und Möglichkeiten sowie unterschied-liche maßgeschneiderte Instrumente.

Nach der Winterpause stehen in diesem Monat für das Berufsberatungsjahr 2015/2016 erstmals wieder Daten zur Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen und der Ausbildungssuchenden zur Verfügung. Demnach sind aktuell 1.803 Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Dem stehen z. Zt. rechnerisch 1.548 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Das entspricht einem Verhältnis von nahezu 1:1.

Wichtig ist, dass die der Arbeitsagentur gemeldete große Zahl an Ausbildungsstellen zügig mit geeigneten Bewerbern besetzt werden kann. „Die Unternehmen der Region sollten sich schnell entscheiden. Gemeinsam mit den Bera-tungsfachkräften der Arbeitsagentur auch mal einen „zweiten Blick“ auf die Jugendlichen zu zulassen. Zeugnisnoten sind wichtig, sollen jedoch nicht das alleinige Auswahlkriterium sein“, so Bratzke mit Blick auf den aktuellen Ausbildungsmarktreport. Häufig bringen die jungen Menschen Kompetenzen mit, welche sich nur in persönlichen Gesprächen herausfinden lassen.

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Halle(Saale) 803 neue Stellen, das sind 275 weniger bzw. – 25,5 Prozent als im Vormonat aber im Bestand der Agentur befinden sich so viele Stellen, wie seit Jahren nicht mehr.

Damit bleibt der Arbeitskräftebedarf in der Region auf hohem Niveau.

Hier zeigt sich der Widerspruch zwischen der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes und dem dennoch hohen Bedarf an Fachkräften. „In diesem Zusammenhang appelliere ich an die Unternehmen, den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters immer in die Stellenbesetzung einzubeziehen und gemeinsame Lösungswege zu finden“, so Bratzke weiter.

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

Rückgang nur im Bereich des SGB III (Arbeitslosengeld I)

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit findet ausschließlich im Rechtskreis des SGB III statt.

Im Rechtskreis SGB III waren 330 Frauen und Männer im Februar 2016 weniger arbeitslos. Hier waren im März 4.830 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 751 weniger als im Jahr zuvor.

Im Rechtskreis der Grundsicherung (SGB II) ist die Arbeitslosigkeit von Februar auf März mit 50 leicht angestiegen, im Bereich des SGB II gab es im März 17.639 Arbeitslose, 286 weniger als im Vorjahr.

Blick in die Geschäftsstellen

Regional bietet sich ein differenziertes Bild. In der Stadt Halle waren im März 13.243 Personen arbeitslos gemeldet, 12 mehr als vor einem Monat, von denen 10.890, d. h. ein Plus von 70 Personen nach dem SGB II betreut werden (82,2 %). Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle liegt weiterhin mit 11,5 Prozent über dem Agenturdurchschnitt (10,4 %).

Im Saalekreis sind aktuell 9.226 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 9,1 Prozent deutlich unter dem Agenturdurchschnitt. Dies sind 292 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 756 weniger als noch vor einem Jahr. Der SGB II-Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug 6.749 Personen (-20) zum Vormonat (73,2 %).

Die Zahl der Arbeitslosen im Einzugsbereich der Geschäftsstelle Merseburg sank um 134 Personen bzw. 2,2 Prozent auf 5.827. Im Bereich der Querfurter Geschäftsstelle lag die Zahl der Arbeitssuchenden bei 1.060 (-54). Das entspricht einem Rückgang von 4,8 Prozent.

Weitere Informationen unter http://statistik.arbeitsagentur.de/

(Quelle: Agentur für Arbeit Halle)

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