Workshop: ICH in der Kinderstadt
7. Februar 2014 | Vermischtes | Keine KommentareUm kurz vor 10:00 Uhr konnte man heute in der Kardinal-Albrecht-Straße in Halle (Saale) vor dem Thalia Theater zum letzten Mal Teilnehmer des ersten Workshops mit dem Titel „ICH in der Kinderstadt“ sehen.
Bereits in den vergangenen Tagen waren Gruppen mit teilweise mehr als 30 Kindern in das Puschkinhaus geströmt, um ihre Ideen bei der Planung und Gestaltung der Kinderstadt 2014 mit einzubringen. Nach einer Orientierungsrunde und Aufwärmübungen zum lockern der Glieder und Gedanken begaben sich die heute anwesenden 19 Kinder, aufgeteilt in drei Kleingruppen, in verschiedene Räume und begannen sofort fleißig mit der Arbeit. Es wurde gemalt, überlegt, gebastelt, geplant, verworfen, diskutiert, und und und. Nach einer Mittagspause, die gemeinsam in der Mensa verbracht wurde, verfeinerten die Kinder der einzelnen Gruppen ihre Überlegungen um die Ergebnisse im Anschluss in einer großen Runde allen Teilnehmern des Workshops zu präsentieren.
Die erste Gruppe hatte die Aufgabe, sich zu überlegen, welche Geschäfte man in der Kinderstadt finden soll. Mehr oder weniger schnell einigte man sich auf Schmuckgeschäfte. Doch damit war es ja noch nicht getan. Wie soll das Geschäft heißen? Wie sieht es mit einem guten Werbeslogan aus? Last not least: wir brauchen eine Kollektion! Also ran ans Werk. So werkelten die potentiellen Gründer von „7-Steinchen“, „Schmucki“ und anderen drauf los und texteten was das Zeug hielt. „Schlanker Schmuck zu schlanken Preisen!“ hieß es dann bei der Präsentation der gemalten und gebastelten Ketten, Ohrringe und Diademe. Hierbei wurden dann auch die veranschlagten Arbeitsstunden, die benötigten Materialien und der mögliche Preis der Öffentlichkeit vorgestellt.
Eine lebendige Stadt wie Halle an Salle benötigt natürlich auch Arbeitskräfte. Deshalb ging die zweite Gruppe der Frage nach: Was für Berufe sollte es in der Kinderstadt geben? Schriftstellerin, Imbissbetreiber, Goldschmied und Rennfahrer sind nur einige der zu Tage geförderten Berufe. Natürlich möchte man in seinen Arbeitspausen etwas zu lesen haben, gegessen werden muss immer, die von Gruppe zwei ausgearbeiteten Schmuckgeschäfte brauchen Ware und ein wenig Nervenkitzel auf der Rennstrecke für die ganz harten versüßt das Leben. Die Ausgestaltung der einzelnen Berufe ging auch hier schon erstaunlich weit. So machte sich ein Junge Gedanken zu Bergwerken. Neben der Bereitstellung von Spitzhacken und Schaufeln plante er ein Bergwerk mit den dort zu findenden „Schätzen“ und noch dazu den möglichen Verkaufsweg. Auch das Betätigungsfeld der Rennfahrer nahm konkrete Formen an: die Strecke würde im Verkehrsgarten liegen, könnte an Interessenten vermietet werden und die Veranstalter so auch Eintrittsgeld verlangen.
Doch bei all dem Troubel stellt sich für den Neuankömmling am Eingang zur Kinderstadt die Frage: wo bitte geht´s zum…? Stadtplanung hat halt auch etwas mit Stadtplänen zu tun. Wie orientiert man sich in der Kinderstadt? Wie hilft man neuen Kindern den Überblick zu behalten? Natürlich war eine der ersten Stichworte der gute alte Stadtplan auf Papier, doch auch seine moderne Variante das Navi folgte auf dem Fuße, verschwand allerdings genauso schnell auch wieder in der Versenkung. So griffen die Kinder auf die guten alten Hinweisschilder zurück, garniert mit Straßenschildern und als I-Tüpfelchen: Aussichtstürme. An gleich mehreren Stellen in der Kinderstadt sollen Ausichtstürme errichtet werden, die mit Fachkundigem Personal besetzt sind, die Hilfestellung bei der Orientierung geben können. Die Kinder dachten sich allerdings: „Wenn die schon die ganze Zeit da oben stehen, können die doch auch noch etwas anderes machen. Beobachten!“ Wir Erwachsenen denken vielleicht direkt an drei Buchstaben und ein geheimnisvolles Gebäude zwischen Washington, D.C. und Baltimore. Nicht jedoch die Kinder: so sollen die Orientierungsspezialisten auch ihre Umgebung immer genau im Auge behalten um im Fall von zum Beispiel Auseinandersetzungen gezielt hierfür eingesetzte Clowns an den Ort des Geschehens zu dirigieren, mit Hilfe von Funkgeräten, die den Streit schlichten helfen. Weiter sollte es nach Meinung der Kinder ein Modell der Kinderstadt am Eingang geben, an welchem man sich schon mal einen ersten Überblick verschaffen kann. In jeder Zeitung, die soll es natürlich auch geben, wird demnach auch ein kleiner Stadtplan zu finden sein. Wer Probleme mit dem Lesen von Plänen hat, kann sich auch an dieser Stelle wieder vertrauensvoll an die Clowns wenden.
Wenn man als erwachsener Mensch diesen Kindern beim entfalten ihrer geballten Lebensfreude zusieht, hat man ausnahmsweise mal keine Angst um die Zukunft der Welt. Hoffen wir alle, dass auch der Nächste Workshop vom 14. bis 17. April 2014 wieder ein voller Erfolg wird.
Weitere Informationen findet man unter den folgenden Links:
www.kinderstadt-halle.de
und auf Facebook:
www.facebook.com/kinderstadt2014