Wölfe nun auch in Halle

11. Mai 2017 | Vermischtes | 3 Kommentare

Seit dem 2. Mai sind die beiden Erdwölfe Ed und Christel die neuesten Bewohner des Halleschen Bergzoos, der die Tiere zum ersten Mal in seiner Geschichte hält. Erdwölfe sind eine tiergärtnerische Rarität, nur 14 Tiere werden europaweit in sechs Zoos gehalten, in Deutschland nur noch in Berlin. Ed und Christel stammen aus dem Rare Species Conservation Centre (RSCC) in Sandwich, England und kamen über einen kurzen Zwischenstop in Magdeburg in den Zoo Halle. Die beiden Tiere sind acht Jahre alt und sollen im Zoo auch für Nachwuchs sorgen.

 

Zoobesucher können die Tiere auf der eigens für sie umgestalteten Anlage bestaunen, vis-à-vis zu Blessböcken und Bergzebras, mit denen sie sich auch in der Natur den Lebensraum teilen. Am vergangenen Freitag durften Ed und Christel zum ersten Mal auch ihre Außenanlage kennenlernen. Christel war ganz klar die Mutigere – sie steckte als Erste ganz vorsichtig ihre Nase nach draußen, Ed folgte ihr kurz darauf. Inzwischen toben beide schon ausgelassen über die Anlage oder baden in der Sonne.

Hochspezialisierte Insektenfresser
Erdwölfe gehören entgegen ihrem Namen zur Familie der Hyänen und damit Katzenartigen. Mit nur 50 cm Schulterhöhe sind sie die kleinste Hyänenart. Aber im Gegensatz zu ihren vorwiegend aas- und fleischfressenden Verwandten sind Erdwölfe hochspezialisierte Insektenfresser, die sich fast ausschließlich von einer einzigen Termitengattung ernähren. Die Insekten suchen nachts in Gruppen auf der Erdoberfläche nach Nahrung. Dort lecken Erdwölfe sie mit ihrer breiten und klebrigen Zunge vom Boden, bis zu 300.000 Stück pro Nacht.
Während Erdwölfe es sich schmecken lassen, gibt es kaum Nahrungskonkurrenten, da die Insekten aufgrund giftiger Ausscheidungen von anderen Tieren verschmäht werden.

Fremdgehen erlaubt
Erdwölfe kommen in buschbestandenen Savannen und Graslandschaften im südlichen und östlichen Afrika vor und bewohnen dort paarweise selbstgegrabene oder von anderen Tieren verlassene Baue. Trotz der monogamen Lebensweise streifen die Weibchen nachtsüber oft an den Reviergrenzen entlang, um sich mit anderen Männchen zu paaren. Ungeachtet dessen ziehen die festen Partner alle Jungtiere auf, auch die Kuckuckskinder. Solange die Welpen in den ersten Lebenswochen den Bau noch nicht verlassen, schlafen die Männchen allerdings lieber in ihrer eigenen Höhle.

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