Weihnachtsgeschenk fürs Paulusviertel: leuchtende Pauluskirche
24. Dezember 2013 | Vermischtes | 11 KommentareBis zum Schluss haben die Initiatoren gebangt. Denn die Scheinwerfer, eine Anfertigung aus Frankreich, kamen erst vergangenen Freitag. Doch am Ende ist es nun gelungen, die Pauluskirche wird ab sofort allabendlich leuchten. „Vom Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht“, verspricht Pfarrer Friedhelm Kasparick.
Man habe verschiedene Beleuchtungsstufen probiert, so Kasparick anlässlich der offiziellen Übergabe der Beleuchtungsanlage am Vormittag der Heiligabend, zu der auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand gekommen war. „Wir haben uns für eine schonende Variante entschieden.“ Probeweise wurde schon zur Nacht der Kirchen das Gotteshaus angestrahlt. Die große Mehrheit habe sich dabei für die Beleuchtung ausgesprochen. Dem Pfarrer ist aber durchaus bewusst, dass es auch kritische Stimmen gibt.
Erste Ideen zur Beleuchtung gab es bereits in den 90ern. Im vergangenen Jahr brachten die beiden CDU-Stadträte Roland Hildebrandt und Raik Müller das Thema wieder auf die Tagesordnung. Wegen der Kosten stieß das selbst bei den eigenen Fraktionskollegen nicht auf Begeisterung. Denn 60.000 bis 70.000 Euro würde es kosten, hatte die Stadtverwaltung vorgerechnet. Doch die Stadträte ließen nicht locker, holten die Kirchgemeinde ins Boot. Dank Sponsoren, Hauptunterstützer ist die Hallesche Gesellschaft für Wohnen und Stadtentwicklung (HGWS), und vieler Spenden von benachbarten Familien konnte genügend Geld gesammelt werden. Insgesamt 15.000 Euro sind zusammengekommen, die es nun ermöglichen, dass die Pauluskirche zum abendlichen Blickfang weit über das Paulusviertel hinaus wird.
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Mal ganz ehrlich, es mutiert doch ausnahmslos jeder zur Nutte, wenn es um den eigenen Vorteil geht, nicht nur die Popen und ihre Zombies. Und in der heutigen Egoistendiktatur ist es doch schlimmer denn je.
Eigentlich ist das alles ein Beweis dafür, dass die evangelische Kirche, wie sie von der Leitung der Paulusgemeinde gelebt wird, nichts anderes als die Fortsetzung der DDR mit den bewährten Mitteln ist, indem man sich, des eigenen Vorteils wegen, gefügig macht…
Letzte Nacht war die Rakete dunkel… 😮
@erdgasfahrer:
Vielleicht bist Du nicht so ganz informiert. Ein Park war nicht nur geplant, sondern wurde auch umgesetzt und kann auf Luftbildern bis in die 60-er-Jahre auch nachgewiesen werden. Dachtest Du, dass die Forderung der Bürgerinitiative Propauluspark aus der Luft gegriffen sei?
Es ist schön, wenn so viele Menschen sich zum erleuchteten Gotteshaus freuen. So finden die Christen auch in der Dunkelheit ihr Häuslein.
Um der Lichtvermüllung ein wenig Einhalt zu gebieten, könnte man sich doch darauf einigen, dass das Haus auf dem Hasenberg nur an christlichen Feiertagen angeleuchtet wird.
@Elke
Ein Park war zum Zeitpunkt der Bebauungsplanung des Paulusviertels nie geplant / vorgesehen. Dafür war auch damals das Bauland viel zu teuer. Näheres dazu steht im allseits bekannten Forumstread.
Frohe Weihnachten!
Die Kirche hat einen guten Magen,
hat ganze Länder aufgefressen
und doch noch nie sich übergessen;
die Kirch allein, meine lieben Frauen,
kann ungerechtes Gut verdauen.
Quelle: Faust 1, Spaziergang. (Mephistopheles)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
@rellah: = Oligarchie
Die Kommunalwahl brauchen wir doch gar nicht mehr – können doch gleich den Zaren von Papenburg huldigen.
Uns wurde doch mal eingetrichtert
SOWJETMACHT + ELEKTRIFIZIERUNG = KOMMUNISMUS
Was ist nun
MARKTWIRTSCHAFT + LEUCHTKIRCHE?
Billigere Promotion für das umstrittene Projekt „Wohnpark Paulusviertel“ und für die extra dafür neu gegründete Gesellschaft HGWS gibt es ja wohl nicht. Weniger als 15 000 Euro, und es erscheint so, als ob nun alle sich freuen würden über die HGWS, weil die Kirche sich über das Sponsoring freut. Da merkt man, dass da eine große Firma wie die Papenburg AG dahinter steht, welche Erfahrung mit „Public Relations“ hat. Dass die Kirche das mitmacht – sind sie so naiv oder ist das gewollt? Das frage ich mich.
Das ist ja ein schönes Weihnachtsgeschenk, welches hauptsächlich das Sponsoring der HGWS (Baufirma Papenburg und HWG) da gemacht hat: diese Firma plant gegenüber des Gemeindehauses der Kirche den vom Verwaltungsgericht als übertrieben großen und rücksichtslos wahrgenommenen Neubau. Diesem wurde durch das Gericht in Form eines Baustopps Einhalt geboten. Während über 6000 Bürger eine Petition gegen diesen Neubau und für die Wiedereinrichtung des ursprünglich an dieser Stelle vorgesehenen Parks unterzeichnet haben und während die Bürgerinitiative „Propauluspark“ dieses Anliegen für die BürgerInnen vertritt, nimmt die Kirche ein Sponsoring von eben dieser Firma entgegen. Ich finde es einfach nur empörend! Und während der Stadtrat dagegen war, Geld für die Beleuchtung einer Kirche locker zu machen, wird das Geld nun über die HGWS, welche zu 50 Prozent städisch ist, trotzdem dorthin gelenkt. Und der Oberbürgermeister, welcher Aufsichtsratsvorsitzender der HWG ist, segnet das auch noch ab. Mich würde es nicht wundern, wenn der Pfarrer auch noch den Spatenstich für den Neubau machen würde und sich dabei ablichten lassen würde. Hoffentlich kommt es nicht so weit.