Vortrag und Diskussion: TTIP – Das Freihandelsabkommen EU-USA
21. April 2016 | Vermischtes | 21 KommentareDas Europe Direct Informationszentrum Magdeburg in Trägerschaft des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. wirkt traditionell an der Europawoche mit und führt im Jahr 2016 insgesamt 14 Vortrags- und Gesprächsveranstaltungen an Schulen in Sachsen-Anhalt durch. Ermöglicht wurden die Projekte durch eine Zuwendung der Landesregierung, Staatskanzlei von Sachsen-Anhalt.
Im Rahmen der diesjährigen Europawoche finden am Freitag (29. April 2016) in Halle (Saale) zwei Veranstaltungen zum Thema TTIP: Das Freihandelsabkommen EU-USA statt. Als Referent ist jeweils der Politikwissenschaftler Christian Heiko Zache (Berlin) zu Gast.
Die erste Veranstaltung an der Berufsbildenden Schule IV „Friedrich List“ Halle (Charlottenstr. 15) beginnt 9:20 Uhr, weitere Informationen unter: http://www.kas.de/sachsen-anhalt/de/events/68082/. Eine weitere Veranstaltung findet ab 11:10 Uhr (Informationen unter: http://www.kas.de/sachsen-anhalt/de/events/68083/) statt.
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
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„Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.“
ohne w. W.
Kein Problem. Wenigstens bleibst du immer sachlich.
Man kann argumentieren, dass es keine (belastbaren) Zahlen der Befürworter gibt. Wenn man aber gegen etwas ist, überzeugt das nicht wirklich.
Das gleiche mit deinem ursprünglichen Kritikpunkt: Du nimmst an, dass dort gezielt Einfluss genommen werden soll.
Vielleicht könntest du erklären, was eine Informationsveranstaltung denn sonst tun soll? Natürlich wird damit das Wissen der Teilnehmer beeinflusst. Auch gezielt und vor allem sinnvoller als nur mit googlen.
Eine spontan von der Bevölkerung organisierte Europawoche wird es wohl nicht geben. „Die Politik“ wird sowas immer „oktroyieren“. Das ist systemimmanent. Aber niemand zwingt dich, daran teilzunehmen. Und niemand hält dich davon ab.
OK, Entschuldigung, ich vergaß, dass du eine Korinthenkackerin bist. Ich gab ja schon am Anfang zu, dass alles nur Spekulation ist. Ich habe keine belastbaren Zahlen, aber ebensowenig haben die Befürworter welche. Alles nur Spekulation. Ich könnte jetzt noch ewig irgendwelche Zusammenhänge erklären, aber ich glaube, dieser Wikipedia-Artikel fasst das Problem ganz gut zusammen.
Und mein ursprünglicher Kritikpunkt war, dass diese Veranstaltung nicht der Information, sondern der gezielten Einflussnahme zugunsten einer – meiner Meinung nach – fehlgeleiteten Politik dient. Und ich finde eine politisch oktroyierte „Europawoche“ auch als subtile Indoktrination; das erinnert mich an nicht allzu vergangene Zeiten.
„… nicht wirklich glücklicher als vorher – das Gegenteil ist eher der Fall“ ließ mich das vermuten. 🙂
Für die Aufwand/Nutzen-Betrachtung müsste man erst mal feststellen oder -legen, wie hoch der Aufwand und der (zu erwartende) Nutzen ist. Hast du da eine Übersicht? Also konkret für TTIP und dich.
Wenn du keinen Zugewinn erkennst, spricht dann irgendwas gegen ein Freihandelsabkommen? Kannst du Gründe aufführen, die mich vom Erwerb eines zweiten, dritten Autos abhalten? Woran machst du überhaupt das Glück der (anderen) Menschen fest?
Ich sage nicht, dass sie unglücklicher werden. Aber werden sie denn glücklicher, wenn sie billigeres Fleisch aus Nordamerika erwerben können? Und man muss das alles in Relation zum bereits vorherrschenden Lebensstandard sehen: Rechtfertigt der Aufwand, der betrieben wird, denn überhaupt (noch) den Nutzen? Gibt es wirklich nennenswerte Verbesserungen im allgemeinen Lebensstandard und verbessern diese in nennenswerter Form das Glücksempfinden der Menschen? Vom Pferdefuhrwerk zum Automobil war es noch ein gewaltiger Wohlstandssprung. Und jetzt? Ändert die Entscheidung, ob wir ein oder zwei Autos besitzen sollen, irgendwas?
Ich glaube, der Denkfehler liegt nicht bei mir. Komplexe Zusammenhänge gab es immer schon. Es ist „früher“ ebenso wie „heute“ eine Frage des Standpunkts, der Betrachtung, der Genauigkeit usw. Das ist wie mit dem Glyphosat.
Aus der Überforderung, globale Zusammenhänge zu verstehen, abzuleiten, dass „die Menschen“ unglücklicher werden, ist gelinde gesagt Quark.
[quote]Wann war es denn einfach genug, um „die Menschen“ glücklich zu machen? Während des kalten Kriegs, als die Fronten „klar“ waren? in den 1930ern, als es keine Rattenfänger gab? Oder bevor 1871 der deutsche Nationalstaat entstand?[/quote]
Du unterliegst dem Denkfehler, dass das eine zwingend etwas mit dem anderen zu tun hat. Die politischen Systeme früherer Zeiten sind nicht die Grundlage (und schon gar nicht die einzige) für Glücksempfinden, sondern die direkten gesellschaftlichen (und wirtschaftlichen) Umstände. Natürlich hängen die auch mit dem herrschenden politischen System zusammen, aber ob etwas „einfach genug“ ist, um glücklich zu sein, liegt eher daran, welche technischen Möglichkeiten das Leben der Menschen bestimmen.
Um es mal ganz pauschal und stark vereinfacht auszudrücken: „Einfach genug“ war es, als die Möglichkeiten der Entfaltung des einzelnen von seinen eigenen Fähigkeiten und denen seines direkten sozialen Umfelds selbst abhing, und nicht durch technische Mittel lokale Umstände an einem Ende der Welt plötzlich zu lokalen Problemen am anderen Ende gemacht wurden.
[quote]Nicht alle Menschen der Völker empfinden Information als Gehrinwäsche.[/quote]
Ja, es gibt zu viele Mitläufer, die gar nicht merken, dass/wie sie indoktriniert werden.
Es kommt darauf an, ob eine Information tatsächlich nur der Information dient, oder ob sie mit dem Ziel der gezielten Meinungsbeeinflussung gestreut wird. Letzteres ist in diesem Fall anzunehmen.
Leider auch nur nacherzählt. Aber diese Frage(n) werden wahrscheinlich vollumfänglich auf solchen Veranstaltungen geklärt.
Nicht alle Menschen der Völker empfinden Information als Gehrinwäsche.
Keine ordentliche Gerichtsbarkeit, keine Transparenz, Volksvertreter oder unabhängige Organisationen unerwünscht, was soll das denn für ein Vertrag für die Menschen der Völker sein?
Wenn angeblich alles viel besser wird, dann braucht es nicht diese Knebel.
Schon das Annehmen dieser Bedingungen ist ein Unding! Ich hoffe, dass TTIP nicht kommt außer es wäre ein neuer Schein von einer Lottogesellschaft 🙂
Wann war es denn einfach genug, um „die Menschen“ glücklich zu machen? Während des kalten Kriegs, als die Fronten „klar“ waren? in den 1930ern, als es keine Rattenfänger gab? Oder bevor 1871 der deutsche Nationalstaat entstand?
Vielleicht kannst du (als ausgewiesener Kenner der indischen Küche) das samsara etwas näher beleuchten?!
Curry-Huhn gab’s übrigens auch schon vor EU und TTIP. Ich hab nicht von abschaffen geredet, aber wir brauchen’s nicht, um in Frieden und Wohlstand zu leben. Und die Menschen sind/werden nicht wirklich glücklicher als vorher – das Gegenteil ist eher der Fall: Die Zusammenhänge werden immer komplexer und schwerer verständlich und die Leute resignieren nur noch und werden empfänglich für Rattenfänger (jeglicher Couleur).
EU willst du auch abschaffen? Wiedervereinigung hat dich bestimmt auch arg mitgenommen. Nach Kriegsende ging’s überhaupt nur noch abwärts.
Mann, das muss ein verdammt schlechtes Curry-Huhn gewesen sein, damals!
Ja, und ohne EU und TTIP werden wir wieder ins Mittelalter zurückfallen – ach was, in die Steinzeit!
Oh Ungemach!
Ja, Pferdefuhrwerke haben auch als Transportmittel gereicht. Warum die Dampfmaschine jemals erfunden wurde…
Leiden wird vor allem die kulturelle Vielfalt. Und auch der Umwelt ist nicht geholfen, wenn noch mehr transportiert und konsumiert wird als jetzt schon.
Und wenn es schon tatsächlich keine Nachteile geben sollte, die Vorteile sind auch kaum der Rede wert. Die Menschen sind heute nicht glücklicher als vor der generellen Abschaffung der Grenzkontrollen in der EU und sie werden auch mit TTIP nicht glücklicher sein. Ist natürlich alles reine Spekulation und nicht mit knallharten Fakten belegt wie die Argumente der Befürworter. 😉
Muss denn laut deinen Internetexperten auch jemand unter TTIP leiden? Dass global operierende Unternehmen von Handelserleichterungen profitieren, liegt auf der Hand. Aber gibt es denn auch Nachteile für unsereins?
Selbst das, was von den EU-Institutionen und Entscheidungsträgern veröffentlicht wird, ist reine Spekulation – z. B. dass angeblich tausende neuer Arbeitsplätze entstehen oder dass mit TTIP alles besser wird.
Und mir ist ziemlich egal, auf welchem Kontinent die globalen Konzerne, die als einzige nennenswert davon profitieren, ihren offiziellen Hauptsitz haben; profitieren werden nur diese, für alle anderen fällt höchstens mal eine Beruhigungspille ab (so wie „Reisefreiheit“ beim Thema EU).
und woher haben deine Quellen die Informationen? Soweit ich weiss, ist ausser den von der EU veröffentlichten Dokumenten nicht viel erfahrbar. Aber eine Menge Spekulationen. ..Die gibt’s auch im Netz frei Haus.
interessant ein Artikel aus den letzten Wochen, welche Unternehmen am meisten vom bisherigen Investorenschutz mit Schiedsgericht profitieren.. Die europäischen…
Klar gibt es Alternativen. Vielleicht nicht konkret zu dieser, aber grundsätzlich. Ich beziehe meine Informationen zu TTIP aus verschiedenen Quellen im Internet. Klar sind auch diese oft interessengeleitet, aber man hat alle Ansichten und Meinungen direkt vor sich und kann daraufhin seine eigene bilden, statt zwei Stunden lang von einem ausgewählten Referenten zugelabert zu werden.
Gibt es denn Alternativen zu Gehirnwäsche-Veranstaltungen? Woher beziehst du deine Informationen zu TTIP?
Klingt für mich nach Gehirnwäscheveranstaltung – erst recht, wenn es von einer CDU-nahen Stiftung kommt.
Aber schon eine „Europawoche“ selbst ist subtile politische Indoktrination schlechthin.