Urbanes Gärtnern: MitBürger wollen Gemeinschaftsgärten in Halle
21. April 2014 | Vermischtes | 1 KommentarUrbanes Gärtnern erfreut sich weltweiter Beliebtheit. In immer mehr Großstädten entstehen Gemeinschaftgärten. Nun will die Stadtratsfraktion MitBürger für Halle / Neues Forum dem Projekt auch in Halle (Saale) zum Durchbruch verhelfen.
Mit seinem Stadtgarten in der Torstraße hat der Verein Postkult bereits einen Grundstein gelegt. Nun soll die Stadtverwaltung prüfen, ob die Verwaltung eine Plattform zur Organisation bereitstellen kann, welche Möglichkeiten sie zur weiteren Beförderung sieht und mit welchen Mitteln die Öffentlichkeitsarbeit zu den bereits vorhandenen Möglichkeiten unterstützt werden kann.
„Diese neuen Gartentypen werden von einzelnen Interessierten gemeinschaftlich organisiert und stellen sowohl den Anbau von Gemüse als auch den sozialen Austausch und die Integration in der Gartengemeinschaft in den Mittelpunkt“, sagt der Fraktionsvorsitzende Tom Wolter. „Die Entwicklung wird insbesondere von der Idee des gemeinschaftlichen Handelns und der Teilhabe und Mitwirkung getragen.“
Entstehenden könnten die Gemeinschaftsgärten beispielsweise in Baulücken in der Innenstadt, so wie es Postkult bereits praktiziert. 2004 entstand auf eine Abrissfläche am Niedersachsenplatz in Halle-Neustadt ein Zen-Garten. Dafür erhielt der Verein Shorai-Do Kempo 2009 eine Auszeichnung im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“.
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Die Idee ist nichts Neues. Überall in den Städten entstehen solche Gemeinschaftsgärten, die vom Engagement der Initiatoren leben und und nicht von einer von der Stadtverwaltung organisierten Struktur und Beförderung. Gemeinschaftsgärten wie die Prinzessinengärten in Berlin, oder die Gemeinschaftsgärten „ANNA LINDE“ und Stadtgarten Connewitz in Leipzig entstanden aus Initiativen einzelner Menschen die urbanen Raum besetzten und ein neue Form des „Gärtelns“ kreiierten. Aus anfänglich unkoordinierter Strukturen sind mittlerweile Vereine entstanden die mit Ihren Konzepten, durch Gemüseanbau, Pflanzeverkauf, Gastronomie, Gelder generieren und wirtschaftlich gut aufgestellt sind. Es wäre vermessen zu denken, dass diese Konzepte übertragbar sind und überall gleich funktionieren. Zunächst braucht es Menschen die bereit sind dauerhaft solche öffentlichen Räume zu besetzen und zu bewirtschaften. Menschen, die auch einen langen Atem haben und nicht einfach mal schnell einem augenscheinlichen Trend hinterher hecheln.
Derzeit agiert in Halle eine Gemeinschaft, die mit Ideen und viel Engagement nun eine weitere Form des gemeinschaftlichen „gärtelns“ in diesem Jahr begonnen hat. Dazu wurde der Verein „Alte Stadtgärtnerei“ gegründet. Aus der AG Stadtgrün hat sich eine Untergruppe gebildet, die nun auf rund 2000 qm Fläche in der alten Stadtgärtnerei am Galgenberg die ersten Schritte wagt. Möglich ist das, weil wir bereits vor 1 1/2 Jahren den ehemaligen Schulgarten und einen Teil der Stadtgärtnerei von der Stadt gepachtet haben und nun Teilflächen solchen Gemeinschaften zur Verfügung stellen. Mittlerweile ist dort einen große Gemeinschaft aus eine Garten- und Landschaftsbauunternehmen, einem Naturkindergarten, zwei Imkern, dem Verein „Alte Stadtgärtnerei“ einem Erlebnispädagogen und einer Holzbildhauerin entstanden. Am 11. Mai 2014 ab 14. 00 Uhr ist Tag der offenen Tür.
Nicht fordern und prüfen – machen lautet die Devise – gerne auch gemeinsam