Trotz versprochener Machbarkeitsstudie: Land verkauft Scheibe C

23. September 2013 | Vermischtes | 3 Kommentare

Die fünf Hochhausscheiben von Halle-Neustadt waren einst das Wahrzeichen, nun gammeln vier der Hochhäuser seit Jahren vor sich hin.

Das betrifft auch die „Scheibe C“, die sich im Besitz des Landes befindet. Doch nun will Sachsen-Anhalt das seit 13 Jahren leerstehende Haus loswerden. Auf der Immobilienmesse Expo Real steht das vor 40 Jahren errichtete Gebäude mit in der Angebotsliste. Bis 28.02.2014 können sich Interessenten um das einstige Studentenwohnheim bemühen, das das Land als „Zentrales Wahrzeichen“ anpreist.

Um die Zukunft des Hochhauses gibt es seit langem Streit. So gab es Bemühungen, hier das Finanzamt unterzubringen. Das scheiterte an den erwarteten Sanierungs- und Umbaukosten. Im Juni versprachen Vertreter des Landesregierung bei einem Bürgerforum eine Machbarkeitsstudie sowie im kommenden Jahr – zum 50-jährigen Jubiläum Neustadt –einen Internationalen Studentenworkshop, eine Bürgerkonferenz und eine Fachtagung zum Thema Großsiedlungen. Auch von einer Risiko-Analyse und einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung war die Rede und bei einem negativen Ergebnis ein Abriss im Jahr 2015. Wegen der Monolith-Bauweise würde dieser 15 Millionen Euro kosten.

Doch mitten in diese Diskussionen um Machbarkeitsstudien und Alternativen prescht nun das Land mit seinen Verkaufsplänen. Das dürfte man in der Stadtverwaltung durchaus mit Sorge betrachten. Denn die drei anderen leerstehenden Scheiben sind auch im Privatbesitz. Die Eigentümer haben seit dem nichts gemacht, stattdessen werden die Hochhäuser immer mehr zum Taubenschlag. Und die Besitzer? Unbekannt verzogen, pleite, im Gefängnis…

Der Leerstand des Hochhauses kostet das Land 45.000 Euro im Jahr an Grundsteuern und Sicherungskosten. Zudem musste 2011 für 100.000 Euro ein Sicherheitsnetz gespannt werden.

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