„Traumatisierung durch politisierte Medizin“ – Medizinhistoriker Prof. Steger stellt sein Buch vor

20. Mai 2016 | Vermischtes | 25 Kommentare
Auszug Buchcover. Foto: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

Auszug Buchcover. Foto: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

In der DDR kam es zu Zwangseinweisungen von Mädchen und Frauen ab dem zwölften Lebensjahr in geschlossene Venerologische Stationen. Die dortige medizinische Behandlungen und der Aufenthalt in den Stationen führten zu schweren Traumatisierungen der Zwangseingewiesenen. Allein der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit oder eine Denunziation reichten aus, um von der Polizei oder der Heimleitung auf eine solche Station gebracht zu werden.

Professor Dr. Florian Steger, Direktor des halleschen Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, und sein Team haben die wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema im Buch „Traumatisierung durch politisierte Medizin – Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR“ veröffentlicht.

Er stellt das Buch am Dienstag, 24. Mai 2016, um 18 Uhr in Halle vor. Ort: Stadtmuseum Halle – Christian-Wolff-Haus, Große Märkerstr. 10.

Die Moderation übernimmt Dr. Birgit Neumann-Becker, Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt. Der Eintritt ist frei.

Am Beispiel von Berlin, Berlin-Buch, Dresden, Halle (Saale) und Leipzig werden die Entstehung der Stationen in der Sowjetischen Besatzungszone, der Alltag auf den geschlossenen Venerologischen Stationen sowie die traumatischen Folgen der Zwangseinweisungen beschrieben. Für diese Rekonstruktion führten die Autoren neben umfangreichen Archivrecherchen Interviews mit ehemaligen Zwangseingewiesenen sowie mit Ärzten, Krankenschwestern und Mitarbeitern der geschlossenen Venerologischen Stationen durch.

Universitätsklinikum Halle (Saale)

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