Schlimm – Schlimmer – Uniplatz

2. August 2021 | Vermischtes | 4 Kommentare

Der Universitätsplatz in Halle (Saale) repräsentiert nicht nur die zu den ältesten Hochschulen Deutschlands zählende Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sondern wird auch vom Stadtmarketing als einer der schönsten Plätze der Stadt beschrieben, welcher von einem beeindruckenden Gebäudeensemble umrahmt wird. Von der Universität selbst wird er gar als einer der schönsten Plätze Europas und traditionsreichste Anlagen in Halle bezeichnet.

Dennoch verkommt besagter Platz in letzter Zeit immer mehr zu einem Lagerplatz für enthemmt feiernde Jugendliche, die für jeden, der am nachfolgenden Tag in die Nähe der Universität kommt, ein Bild des Schreckens hinterlassen.

Bereits mehrfach wurde demnach über Verwüstungen, Randale, Verschmutzung und Lärmbelästigungen und in Folge dessen auch diverse Polizeieinsätze berichtet. Wurde dies zu Beginn des Frühjahrs noch auf die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Einschränkungen im Partygewerbe geschoben – schlicht nach dem Motto: Naja die jungen Wilden wollen eben feiern! – Hat sich der Universitätsplatz in der Szene offenbar inzwischen zu einem festen Treffpunkt für Krawall etabliert, in dessen Rahmen sämtliche Universitätsgebäude im Umkreis schnell zu nichts anderem mutieren als zu Toilettenersatz und Blankofläche für Graffiti.

Und genau das ist da Problem: Nicht nur, dass jeden Montag bergeweise Unrat beiseitegeschafft werden muss, die Treppen und sogar Rasenflächen vor Erbrochenem und Glassplittern gereinigt und Damenhygieneartikel und Klopapier aus allen umliegenden Büschen entfernt werden müssen… es müssen auch Fassadenreiniger zur Beseitigung der Schmierereien an den Gebäudewänden und spezielle Reinigungswagen zur Wiederherrichtung des allgemein als schön empfundenen Platzes anrücken. – Bis in wenigen Tagen bzw. Nächten das Spiel von Neuem beginnt!

Die einzigen, die sich neben den sich scheinbar um nichts scherenden Feiernden ebenfalls über das hinterlassene Chaos zu freuen scheinen, sind zahlreiche Flaschen- und Müllsammler, die in der Verwüstung derweil das große Glück suchen. Neben Unmengen Dosen und Flaschen konnten so bereits auch schon mancher Schatz einer armen trunkenen Seele (wieder)gefunden werden.

Was also tun? Wer ist zuständig? Die Stadt? Die Universität? Beide? Warum werden keine zusätzlichen Ordnungshüter eingesetzt, die das Geschehen des nachts reglementieren könnten? Warum gibt es noch immer keine öffentliche Toiletteneinrichtung, ähnlich wie bereits auf der Peißnitz geschehen, um zumindest Herr über die unhygienische Lage zu werden? Ist es wirklich damit getan allwöchentlich einen Mülltrupp loszuschicken, der das Gröbste beseitigt, um dann auf die erneute Zerstörung zu warten und zu hoffen, dass es schon nicht so schlimm werde?

Sicher ist jedenfalls: Irgendwann kommt der Winter. Dann wird den im Freien Feiernden die Laune schon vergehen!

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