Scheibe C für 1 Euro verkauft, Linke vermissen Projektideen und fürchten Spekulationsobjekt

20. Mai 2015 | Vermischtes | 2 Kommentare

Die Scheibe C in Halle-Neustadt hat einen neuen Eigentümer. Der Ausschuss für Finanzen des Landtags hat am Mittwoch den Verkauf der Immobilie in der Neustädter Passage für einen Euro beschlossen.
Scheibe C Neustadt
„Mit dem Satz ‚Wir haben leerstehende Immobilien zu veräußern, nicht zu entwickeln‘ wischte Staatssekretär Felgner heute sämtliche Nachfragen zur Solidität des Nutzungskonzepts der Halle-Neustädter Scheibe C vom Tisch“, kritisiert der hallesche Abgeordnete und finanzpolitische Sprecher der Fraktion „Die Linke“ Swen Knöchel. Das Land habe die Immobilie regelrecht abgestoßen. Der Finanzausschuss habe nur eine knappe Projektidee des Erwerbers und nur wenige Aussagen zu dessen Finanzierungskonzept zur Kenntnis bekommen. Ein zweiter Bewerber, der 51.000 Euro geboten hatte, konnte gar kein Finanzierungskonzept vorlegen.

„Ohne Abstimmung mit den Förderkonzepten zum Stadtumbau und zur Quartiersentwicklung droht hier ein Spekulationsobjekt als dauerhafter Schandfleck im Stadtbild zu bleiben – Hauptsache, die Landeshochbauverwaltung spart Geld“, so Knöchel. „Bleibt jedoch die Frage, ob man dabei an die Einwohner von Halle-Neustadt und an die bereits geflossenen Mittel zur Aufwertung und Wiederbelebung des Wohngebietes gedacht hat?!“

Das 18-geschossige Gebäude steht seit Jahren leer. Anregungen, hier das Finanzamt unterzubringen, setzte das Land mit Blick auf etwaige Kosten nicht um. Der Leerstand des Hochhauses kostet das Land 45.000 Euro im Jahr an Grundsteuern und Sicherungskosten. Zudem musste 2011 für 100.000 Euro ein Sicherheitsnetz gespannt werden. Zunächst plante das Land sogar einen Abriss. Nach Protesten hatte das Land dann das Gebäude bei der Immobilienmesse Expo Real angeboten.

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