Prozeß gegen Verdächtigen wegen Messerstecherei auf der Ziegelwiese beginnt

10. August 2017 | Vermischtes | 4 Kommentare

Dem am 05.08.2000 geborenen Angeklagten wird versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt. Er soll am 04.06.2016 auf der Ziegelwiese in Halle einen anderen jungen Mann mit einem Klappmesser verletzt haben (hallespektrum berichtete).
Der Anklage zufolge habe sich der später Geschädigte in der Nacht vom 03.06. auf den  04.06.2016 mit Freunden auf der sog. Ziegelwiese in Halle aufgehalten. In der Folgezeit sei
dann der Angeklagte mit Freunden dazu gestoßen und habe eine zunächst verbale, dann handgreifliche Tätlichkeit zwischen den beiden Gruppen provoziert. Im Verlaufe dieser Tätlichkeit habe dann der Angeklagte neunmal mit einem Klappmesser mit einer Klingenlänge von 6 cm auf den Geschädigten eingestochen und diesem Stichverletzungen am linken Oberarm, am Rücken, an den Oberschenkelinnenseiten sowie im Brustkorb und im linken Unterbauch zugefügt. Durch die Verletzungen habe akute Lebensgefahr bestanden, die eine Notoperation im Universitätsklinikum Halle erforderlich gemacht habe.

Verhandlung hinter verschlossenen Türen

Der Angeklagte hat sich im Ermittlungsverfahren zu den Tatvorwürfen nicht eingelassen.
Es drohen Sanktionen nach Jugendstrafrecht bis hin zu einer Jugendstrafe von 10 Jahren.
Das Verfahren hat heute begonnen, die Kammer ist in die Beweisaufnahme eingetreten.
Weil der Angeklagte zur Tatzeit noch Jugendlicher war, ist das gesamte Verfahren  einschließlich einer etwaigen Urteilsverkündung nicht öffentlich. Weitere Einzelheiten können daher nicht mitgeteilt werden.

(PM Landgericht Halle)

Nach der Tat demonstrierten viele Menschen, da sie in dem lebensgefährlichen Angriff einen rechtsextremistisch motivierten Hintergrund vermuteten.

Demonstration am 5. Juni in der Innenstadt

 

 

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