Planetarium: Astro-Unterricht übergangsweise in Kanena
12. November 2013 | Vermischtes | 3 KommentareIm 50. Jahr seines Bestehens erfährt das Planetarium in Halle-Kanena eine ungewohnte Aufmerksamkeit. Denn der Astronomie-Unterricht der halleschen Schüler soll übergangsweise in der kleinen Einrichtung im Osten der Stadt stattfinden.
Grund ist das Juni-Hochwasser, das große Schäden im Planetarium auf der Peißnitz angerichtet hat. „Die Technik ist beschädigt und nicht mehr nutzbar“, so Kulturdezernentin Judith Marquardt. Daneben stehen auch keine Sanitäranlagen mehr bereit. ursprünglich sollte nach dem Willen der Stadtverwaltung der Unterricht theoretisch an den Schulen stattfinden. Am Dienstag stellte sich der Verein Astronomische Station “Johannes R. Kepler” Halle-Kanena e.V. in der Beigeordnetenkonferenz vor und machte das Angebot. Einen Teil der Betriebskosten des bisherigen Peißnitz-Planetariums will der Verein dafür haben.
„Bitte entsprechend machen und umschichten“, gab Oberbürgermeister Bernd Wiegand seiner Kulturdezernentin mit auf den Weg. „Die Sternwarte ist ein Kleinod“, so Wiegand. „Wir haben die Möglichkeit, 100-prozentigen Unterricht anzubieten“, sagte das Stadtoberhaupt. „Ich hätte ganz gerne einen Vorschlag in den nächsten 14 Tagen“, forderte Wiegand von Marquardt ein. „Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum wir diese Möglichkeit nicht nutzen.“ Die Sternwarte sei ein „wunderbarer Ersatz“, es wäre „fatal“, das nicht in Anspruch zu nehmen.
Die Sternwarte Kanena wurde 1963 durch das Nationale Aufbauwerk errichtet und diente als Vorbild für 15 weitere Einrichtungen, unter anderem in Dessau und Merseburg. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 8 Metern. Durch den Projektor „ZGK1“ von Carl Zeiss können 5.000 Sterne sowie die aktuelle Position von Mond und Sonne dargestellt werden. Bis zu 50 Personen können gleichzeitig betreut werden, also zwei Schulklassen. Die anfangs fehlenden Toiletten wurden inzwischen eingebaut. 30 Vereinsmitglieder hat die Sternwarte. „Kinder sind begeistert von Sternen“, warb Torsten Klepzig vom Verein. Doch in Halle könnte man diese durch die Lichtverschmutzung mit bloßem Auge kaum noch sehen.
Das Peißnitz-Planetarium soll indes nicht wieder hergerichtet werden. Es wird laut Judith Marquardt bis Jahresende geräumt. Betriebskosten für das nächste Jahr wurden nicht mehr eingestellt. Die Stadt hofft auf Mittel aus dem Fluthilfefond für einen Neubau. Derzeit würden Standorte geprüft, so Marquardt. Im Jahr 2015 habe man wieder Mittel eingestellt.
(Foto: Astronomische Station “Johannes R. Kepler” Halle-Kanena e.V.)
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Es ist interessant, wie der Verein diese Anlage gerettet hat. Obwohl die Vielgeliebte dafür überhaubt nichts übrig hatte und @menschmeyer es geht um Schulbildung, eine Pflichtaufgabe! Das Du da Sparen willst,sagt wohl alles.
Der Artikel hat sehr viele fachliche Fehler. Dazu kommt, dass in Kanena keine Sternwarte mehr ist. Denn jene ist eine Ruine und nicht zu gebrauchen. Vom Projektor der keine 30 Minuten durchhält ganz zu schweigen.
Lol. Es ist immer wieder interessant, wie der OB öffentlich Gelder verteilt, die er intern vorher hat streichen lassen. Schwarze Null bitte, aber vom sparen darf natürlich niemand was merken.