Petition nach tödlichem Unfall in Halle-Neustadt gestartet
10. September 2021 | Vermischtes | 17 Kommentare
Blumen an der Unfallstelle
Vor 3 Tagen hatte sich auf der Magistrale in Halle-Neustadt ein schwerer Unfall zwischen einem PKW und einer Straßenbahn ereignet, bei dem die 39-jährige Fahrerin des Autos ums Leben gekommen war.
Sie hatte mit ihrem Auto eines städtischen Pflegedienstes verbotenerweise an der Fußgängerampel am Hotel zu wenden versucht und wurde dabei von einer Straßenbahn erfasst.
Nun wurde von Angehörigen der Verstorbenen eine Petition gestartet, nach der gefordert wird, dass die Fußgängerampel an der Unglücksstelle für Autos zukünftig gesperrt wird. Derweil wurden zahlreiche Blumen und Kerzen im Gedenken an das Unfallopfer aufgestellt.
17 Kommentare
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Welche Fußgängerampel ist für Autos freigegeben?
StVO ist Bundesrecht, und liegt nicht im Ermessen der Stadt!
„dass die Fußgängerampel an der Unglücksstelle für Autos zukünftig gesperrt wird“
Welche Fußgängersampel ist für Autos freigegeben?
Wenn die Pflegedienste nicht so durch die Stadt Hetzen müssten, Gäbe es weniger Unfälle!
RIP!
„Es ist keine verkehrspolitische Gängelung, sondern eine Frage der Sicherheit, dass man an Straßen mit Straßenbahn in Mittellage das beliebige Wenden zu vermeiden sucht.“
Es ist alles eine Frage der Ampelreglung. Straßenbahnen in der Stadt sind eben keine Eisenbahntrasse und müssen nicht überall Vorfahrt haben. Da muss es auch einen Kompromiss geben. Eine arme, industriefeindliche Stadt wie Halle kann sich eben keine U-Bahn wie Leipzig leisten.
„…Der Trend, Wendemöglichkeiten so zu verringern, dass man weit fahren muss, um mal wenden zu können, nimmt mit jeder Straßensanierung zu…“
Fehler beim Wenden gehören zu den häufigsten Unfallursachen. Schon an einer Kreuzung ohne Straßenbahnschienen in Mittellage muss man dabei drei Richtungen im Blick behalten.
Es ist keine verkehrspolitische Gängelung, sondern eine Frage der Sicherheit, dass man an Straßen mit Straßenbahn in Mittellage das beliebige Wenden zu vermeiden sucht.
„…Hier muss die Stadt reagieren und nicht nur mit der Antwort, dass dort die Überfahrt für Autos verboten ist…“
Das wird sie erfahrungsgemäß auch, wenn der Shitstorm nur groß genug ist. Leidtragende sind dann Fußgänger, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen, Radfahrer, insbesondere Lastenradfahrer und Tandemfahrer.
Btw.: Der freie Rechtsabbieger am Zoo, wo ein Lkw eine 19 Jahre junge Frau totgefahren hat, ist immer noch befahrbar.
„…Dann sind die Blumen wohl fehl am Platz, sie war ja selber schuld?…“
Wolli, du bist doch ein älterer Herr mit entsprechend großer Lebenserfahrung. Warst du noch nie bei einem Selbstmörder zur Trauerfeier? Oder bei jemandem, der sich „mit Messer und Gabel“ sein eignes Grab schaufelte, oder mit Alkohol, Zigaretten, Drogen, Dauerstress, zu schnellem Autofahren, Bergsteigen, Skifahren usw.? Alle diese Feiern ohne Blumen? Alle diese Gräber ohne Blumen?
Wie andernorts zu lesen ist, wollten wohl einige Autofahrer einem Unfallstau entgehen und dort wenden.
Zunächst einmal ist festzustellen, dass es zwei Varianten gibt für die Unfallursache. Einmal wird geschrieben, sie sei von der Straße abgekommen, die 2. Variante, dass den Fußgängerüberweg zum Wenden benutzte.
Zum a n de r e n , wie kann es anders sein bei Elfriede, stört mich die Formulierung. Nicht die Fußgängerampel muss gesperrt werden, s o n d e r n
der WEG muss gesperrt werden für die Durchfahrt.
Welches Verkehrszeichen dort dann anzubringen ist,
muss die zuständige Stelle entscheiden.
Ich beobacchte unbeabsichtigt, dass früh und abends infolge Parkplatzknappheit Autobesitzer die Fahrbahn
der Straßenbahn ( mit eigenem tiefer liegendem Gleisbett und Grünstreifen) überqueren , um ihr Fahrzeug zu erreichen. Ich wurde belehrt, dass das in der eigenen Verantwortung der Autobesitzer liegt. Daraus folgere ich, dass die Pflegerin das Wendenwollen auch in Eigenverantwortung übernahm und dabei ums Leben kam.
@farbspektrum
Früher™ gab es da auch keine Wendemöglichkeit. Wir können uns gerne über die schlechten Bedingungen in der Altenpflege unterhalten aber die Aktion war einfach schlecht.
Ursache kann auch die autofeindliche Verkehrspolitik sein. Der Trend, Wendemöglichkeiten so zu verringern, dass man weit fahren muss, um mal wenden zu können, nimmt mit jeder Straßensanierung zu. Und gerade Pflegedienste, die bei ihren Patienten in der Nähe parken müssen, werden ja geradezu schikaniert, während das Lümmeln in Parkbuchten von gewissen politischen Kräften, die großspurig verkünden, Arbeitnehmerinteressen zu vertreten, begrüßt werden.
Dort steht eine Ampel, die entweder Rot oder Grün für Fußgänger und Radfahrer anzeigt, aber keine Ampel für Autos. Ich weiß, in dieser Gesellschaft zählt Vernunft nicht, so dass wohl einige schlussfolgern, dass dann Autos den Überweg immer, egal ob Rot oder Grün, benutzen dürfen.
@Kenia
Richtig. Mit baulichen Maßnahmen müsste sie einen Umweg fahren, der je nach Verkehr entscheidend sein kann.
@wolli
Dies war nicht die Kernaussage von mir. Der Unfall ist tragisch, die Trauer soll auch bewältigt werden. Wie soll die Stadt denn reagieren? Alles außer bauliche Maßnahmen scheint ja nichts zu bringen und diese würden, wie geschrieben, durchaus kontraproduktiv für die Polizeiwache dort sein. Und was kommt dann als nächstes? Straßenbahnen abschaffen? PKW abschaffen? Wenn man ein paar hundert Meter weiter die Schienen kreuzt unter Missachtung aller Regeln, dann passiert exakt das gleiche.
Dann sind die Blumen wohl fehl am Platz, sie war ja selber schuld?
Und im Einsatz darf die Polizei auch die üblichen Regeln missachten, immer mit der gebotenen Vorsicht sich und andere nicht zu gefährden!
Also eine Bahn zur Vollbremsung zu bringen wäre auch nicht in Ordnung!
Warum sollte die Stadt groß reagieren? Die Dame war sich dem Umstand sicher vollumfänglich bewusst. Es bleibt ein tragischer Unfall aber soweit ich weiß wird die Stelle auch von der Polizei genutzt um schneller zum Einsatz zu gelangen.
Hier muss die Stadt reagieren und nicht nur mit der Antwort, dass dort die Überfahrt für Autos verboten ist.