Millionenschaden: Schutzwall am MMZ gebrochen, Hochwasser fließt in Gebäude
4. Juni 2013 | Vermischtes | 14 KommentareDas Mitteldeutsche Multimediazentrum (MMZ) in der Mansfelder Straße ist am frühen Dienstagmorgen von Wassermassen überflutet worden. Ein eilig am Wochenende aufgebauter Schutzwall hielt dem Druck nicht mehr stand.
Die braunen Fluten der Saale ergossen sich in die Tiefgarage und in das Untergeschoss des Gebäudes. Dabei dürfte ein Millionenschaden entstanden sein. Unter anderem ist die teure Tontechnik dort untergebracht.
Seit Montagmittag hatten Feuerwehrleute versucht, dieses Szenario zu verhindern. Bereits in die Tiefgarage eingedrungenes Wasser wurde ausgepumpt. Am Dienstagmorgen musste dies nun aufgegeben werden. Die Feuerwehr baute die Pumpen wieder ab.
„Es ist damit begonnen worden, die Garage kontrolliert volllaufen zu lassen, um ein Aufschwemmen des Gebäudes zu verhindern“, so die Stadtverwaltung.
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AquaFence ist vom Ausmaß des Jahrhundert-Hochwassers und der Überflutungen sehr betroffen. Wir haben tiefes Mitgefühl mit den betroffenen Menschen, die von diesem Jahrhundert-Hochwasser betroffen sind.
Für uns, den Hersteller und Lieferant des am MMZ eingesetzten Hochwasserschutzsystems in der Außenfläche, wirft dieses extreme Hochwasser einige Fragen auf, an deren Klärung wir arbeiten und sehr interessiert sind – abschließend wird dies erst nach abgeflossenem Hochwasser der Fall sein können.
Bisher können wir sagen, dass der Einsatz von AquaFence mit dem MMZ im Vorhinein geprüft und geübt und von den Mitarbeitern des MMZ auch sorgfältig durchgeführt wurde. Eine Fixierung auf dem Boden war von AquaFence als wichtig herausgestellt worden.
Nach ersten Erhebungen konnte festgestellt werden, dass das AquaFence-System mit Hochwasser bis kurz vor der Oberkante gehalten und einwandfrei funktioniert hat. Das THW hatte dies Montagabend begutachtet.
Der Untergrund mit hartem Sand ohne Abdichtung ist nicht optimal und eine Befestigung im Bereich, wo AquaFence unter der extremen Last kippte, war nach den Auskünften, die wir erhalten haben, sehr weich.
Zusätzlich kam eine weitere Belastung hinzu: Sandsäcke im hinteren Bereich der gekippten Elemente sorgten für erheblichen Druck auf den Untergrund und nicht vorhersehbare Pumpmaßnahmen in der Umgebung haben dann nach ersten Informationen den Untergrund förmlich weggesogen. Aufgrund dieser plötzlichen Instabilität hätte auch kein anderes System – auch keine Sandsäcke – eingesetzt werden können.
AquaFence ist eines der wenigen Systeme, dass nach deutschen und internationalen Anforderungen erfolgreich getestet und zertifiziert wurde; mit und ohne Befestigung, mit Wellenschlag, Überspülung, Aufprall (400 kg) und hat sich vielfach bewährt. Es eignet sich als planmäßiger Hochwasserschutz mit Fundament, Untergrundabdichtung und Fixierung, wie auch im notfallmäßigen Einsatz. Die Zuverlässigkeit des Untergrundes muss aber wie für alle anderen Maßnahmen auch gegeben sein. Ein Element ersetzt laut THW bis zu 1000 Sandsäcke.
Durch das Werbevideo
werden Kunden des Produkts wohl in falscher Sicherheit gewogen.
Wie sicher die Dinger sind, sieht man ja leider.
@Schulze,
ich habe deinen Beitrag aus dem „Weltuntergangs-Thread“ mal hier reingestellt:
>Die Fotos vom MMZ zeigen für mich, daß die Streben zum(!) Wasser gesetzt waren… sinnvoller wäre es doch gewesen, diese gegen(!) das Wasser zu richten? … Dann hätte die Rückseite mit ihrer Grundplatte auch mit Sandsäcken verstärkt werden können…? <
Wenn du auf die Homepage der Firma unter
http://www.aquafence.com gehst, dann stimmt zwar die Anordnung, aber irgendwie fehlte wohl die richtige Befestigung im Erdreich oder dies war schon zu sehr aufgeweicht!!
Hier das Schutzwall-Produkt am MMZ:
http://imageshack.us/photo/my-images/163/sam1223l.jpg/
2002 war noch einsehbar, persönlich Hand anzulegen.
10 Jahre wurde nichts gemacht, und wieder sollen die Einwohner den Politikern, die nichts unternommen haben, den A…. Retten. Und jetzt machen dieselben wieder nichts anderes als Aufrufe zu starten, weil sie, trotz wiederholter Warnungen, hier durch Kenno, ihren Aufgaben nicht gewachsen waren.
Armutszeugnis.
Wie kann man sich nur auf so lapprig aussehende Plastikteile verlassen.
Hätte ich dort Räumlichkeiten, hätte ich lieber ne anständige Sperre aus Sandsäcken (zumindest als Verstärkung) aufgestapelt.
Zumal ist die notwendige Länge ja überschaubar.
Am 5.1.2003, also genau während der Bauphase des MMZ, gab es auch ein Hochwasser. Dabei war die gesamte Grube vollgelaufen, in der außerdem noch ein Kran versank. Viel hat man also aus dem damaligen Ereignis nicht gelernt. Vielleicht hat ja der Architekt bei dem Design in Form eines Schiffes an sowas gedacht, es fehlt im Prinzip ja nur die Schraube und der Motor!
verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wie man so ein Technikmonster so nah an die Saale bauen konnte, aber viell. auch nicht so wichtig. Wir gehen mal weiter Sandsäcke füllen.
Immerhin hat sie ein Blaulicht besorgt, das war ihr Beitrag zum Hochwasserschutz!
Hier noch einige Bildervom Aufbau des Schutzwalles am MMZ und der Hochwassersituation an den beiden Kaimauern:
http://imageshack.us/photo/my-images/534/sam1220u.jpg/%5D
http://imageshack.us/photo/my-images/94/sam1221cz.jpg/%5D
http://imageshack.us/photo/my-images/542/sam1218s.jpg/%5D
http://imageshack.us/photo/my-images/89/sam1222e.jpg/%5D
Sind die Sperren absichtlich so konstruiert? Normal halten solche Konstrukte doch mehr aus, wenn sie um 90 Grad gedreht sind oder?
Nicht labern sonder Sandsäcke füllen gehen!
SfK, da hast Du recht. Es ist nicht ganz zu verstehen wer so was macht.
Teure Technik im Keller in unmittelbarer Nähe zur Saale? Ist das jetzt naiv vom Architekten oder von den Mietern? Das MMZ ist die reinste Investruine.