Luckner-Gedenktafel besprüht

29. Januar 2013 | Vermischtes | 4 Kommentare

Er ist einer der umstrittensten Hallenser: Felix Graf von Luckner. Das zeigte sich schon bei Diskussionen um eine Ehrung. Auf der offiziellen Gedenktafel der Stadtverwaltung zur Erinnerung an die Gruppe Hallenser, die die Saalestadt vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg bewahrt hat, stehen genau aus diesem Grund keiner Namen.

Die Felix Graf von Luckner Gesellschaft e.V. hatte deshalb am 18. April vergangenen Jahres selbst die Initiative ergriffen. Am Gebäude des Wöhrl-Kaufhauses brachten sie deshalb eine Gedenktafel mit dem Namen Luckners an. Am vergangenen Wochenende nun wurde die Tafel zugesprüht, später wurde auch noch ein Aufkleber darauf geklebt. Ob ein Zusammenhang mit dem Gedenken an die Opfer des 2. Weltkriegs am Wochenende besteht, ist unklar.

Seit Dienstag ist der Text nun wieder sichtbar. Mitarbeiter der Stadtwirtschaft rückten der Sprühfarbe und Leibe und reinigten die Gedenktafel.

Am 19. April 1945 um 10.55 Uhr sollen in Halle die Kampfhandlungen offiziell beendet worden sein. Bereits am 15. April 1945 hatten amerikanische Truppen die nördliche Stadtgrenze von Halle erreicht. Eine Reihe von Bürgern hatte damals Gespräche mit den gegnerischen Truppen initiiert und so eine Zerstörung der Stadt verhindert, unter ihnen auch der heute nicht unumstrittene Graf Luckner. Die 104. US-Division, die Timberwölfe, besetzte dann am 17. April weitgehend kampflos. Lediglich der Rote Turm wurde durch Artilleriegranaten in Brand geschossen, um darauf aufmerksam zu machen, was der Stadt bei Widerstand droht.

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