Lässt Deichneubau den Saalepegel ansteigen?
17. Juli 2013 | Vermischtes | 11 KommentareWelche Auswirkungen hat der Deichneubau an der Halle-Saale-Schleife auf die Hochwasser-Situation in Halle (Saale)? Laut Oberbürgermeister Bernd Wiegand steige der Pegel nur marginal.
Die Saaleinitiative hat sich aber einmal rangesetzt und grobe Bewertungen angestellt. Sie befürchtet einen Anstieg des Pegels, weil bisherige Überflutungsflächen verloren gehen. „Eine Berechnung ist ohne Modellierung nicht seriös machbar“, so Stephan Arnold gegenüber HalleSpektrum.de. „Deshalb bleibt die Grafik auch schematisch, arbeitet aber auf Grundlage der TOP50 und geometrisch korrekt.“
Geht man nach dieser Grafik, dann würde Gut Gimritz bei einem gleichstarken Hochwasser wie vor anderthalb Monaten überflutet werden. Beim letzten Hochwasser hatten die Bewohner dort noch etwas weniger als einen Meter Luft. Auch in der Klaustorvorstadt würden die Pegel sich erhöhen.
Weil die Planungen von Stadtverwaltung und Landesbetrieb für Hochwasserschutz schon mindestens vor zwei Jahren angestellt worden sind, sollten hier bereits entsprechende Berechnungen vorliegen. Details dazu sind aber bislang nicht öffentlich bekannt.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nocheinmal:
Dem Autor ist bei der Erstellung der Grafiken ein Denkfehler unterlaufen.
Diese Grafiken besitzen keinerlei Aussagekraft
Zur Verdeutlichtung:
Stellt Euch eine Badewanne mit Wasser vor und stellt ein Bein hinein (das Bein soll den Gimritzer Damm symbolisieren) – der Wasserspiegel wird steigen.
Nun stellt euch ein Profil durch die Badewanne in Höhe Eures Beines vor (an der Stelle wo es am dicksten ist). Was hat nun der Autor gemacht? Er hat die Badewanne vor und hinter dem Bein abgedämmt und betrachtet jetzt nur noch diesen Bereich. Taucht man dort das Bein ein, stiegt das Wasser in diesem Bereich natürlich höher, als wenn das ganze Badewannenvolumen zu Verfügung stände.
An sich ist dieses Beispiel auch nicht ganz korrekt, da ein Bein auch dreidimensional ist. Außerdem ist die Badewanne ein Stehgewässer, die Saale ein Fließgewässer mit entsprechender Dynamik.
Der Autor schreibt ja selbst, dass eine seriöse Betrachtung nur mit einem hydrologischen Modell möglich ist, da stellt sich die Frage, was er mit der Veröffentlichung einer weniger seriösen Betrachtung eigentlich bewirken will!
@martinv: Die von dir aufgeführten Bereiche liegen mind. 1 km stromaufwärts der Stelle, wo der Deich verlegt wird. Da sollte man keine messbaren Auswirkungen haben. Zum Gut Gimritz hin aber entsteht eine Art Taille. Was dort zu erwarten ist, würde ich gerne wissen.
@micha06de ,
gehe mal auf http://www.diesaale.de/aktuell/aktuell.html
Allerdings wird einem nur bedingt geholfen, zwischen den 3 Artikeln zum Hochwasser 2013 und dem 4 Artikel liegen immerhin 2 Jahre und 5 Monate.
Und ein Impressum konte ich auch nicht finden.
Das an nur einem 2-D-Geländeprofil zu „befestigen“ ist bestimmt nicht korrekt. Das Profil zeigt wohl, dass das Gut Gimritz bei der bisherigen Höhe des Gimritzer Dammes nie unter Wasser stehen würde, wo aber bleiben Salineinsel und Klausvorstadt?. Wieviel sich der Gesamtpegel durch einen höheren Damm erhöht, kann man auf diese Weise zwar skizzieren, aber ohne rechnerischen Nachweis ist das eben nur eine ungenaue Skizze. Vielmehr wäre in diesem Zusammenhang interessanter das 3-D-Geländeprofil von Halle mit allen Saale-Armen zu nehmen, wie hoch liegen die Problembereiche Ratswerder, Saline, das „Supernobel-Neubaugebiet“ Hafenstrasse, das MMZ die Klausvorstadt?, der Glauchaer Platz?
Da die Saale in einem relativ schmalen Tal fließt, läßt sich auch nicht irgendwelche „Umflutung“ andenken. Man muss mit den vorhandenen Flächen operieren. Wieviel Kubikmeter weniger Flutraum werden es? Und diese Kubikmeter auf die kleinere Fläche draufsetzen! Ich vermute mal, dass sich das im Zentimeterberich einer Erhöhung abspielen wird. Natürlich war das letzte Hochwasser 30 cm zu hoch für alle oben genannten Problemzonen und noch ein paar Zentimeter drauf wird dann dort wieder verheerend. Da muß ebenso eine Lösung her. z.B. Abschottung von Gerbersaale / Mühlgraben , Kohlgraben und Sophienhafen ab einem bestimmten Pegelstand. Erhöhung der Schutzmauern am Hauptstrom der Saale und Sicherstellen, dass die Salineinsel gesamt trocken bleibt. Wem das gelingt, Hut ab!
Auch ich finde den Artikel unqualifiziert, denn die Fläche „A“ wurden nicht an der engsten Stelle genommen. Diese liegt nach wie vor in Höhe der neuen Peißnitzbrücke und da geht höchstens der Querschnitt ab, der für den neuen Gimritzer Damm benötigt wird.
Was noch zu tun wäre, hat uns das letzte Hochwasser an der Wilden Saale gezeigt, in dem die dortige Strömung jede Menge Bäume in das Flußbett kippen lassen, d.h. dort muß dringend eine Ufersanierung stattfinden.
Ferner bin ich immer noch der Meinung, dass der mit dem Bau der B 80 errichtete Straßendamm westlich der Elisabethbrücke wieder mehr Durchlässe erhalten muß, um der Saale wieder freien Fluß zu gewähren. Dies könnte einfach mittels Schutzrohrdurchpressung erfolgen.
Auch der Abriß der nunmehr nicht mehr genutzen Sportbauten auf dem Sandanger würden sich marginal verbessernd auswirken, genauso wie eine gezielte Baumbestandsreduzierung auf dem Sandanger und der Peißnitzinsel.
das Wort „Meter“ steht im Text.
@micha06de @hei-wu: Wo seht Ihr denn den Meter? Da steht links „77“ am Pegel 2013 (Gut Gimritz guckt Zentimeter hervor). „78“ also einen meter darüber steht noch oberhalb des Textes.
Wer hat diesen unseriösen Unfug geschrieben?
Ich kenne keine Saaleinitiative, die Profilskizzen sind falsch, die Höhenangaben auch. Strömungsgeschwindigkeiten siond nicht berechnet. Auf Gut Gimritz war nicht ein Meter Luft, sondern 40 cm.
„geometrisch korrekt“ ist völliger Unsinn, Hochwasserausbreitung ist ein dynamischer dreidimensionaler Vorgang, der sich nicht auf Basis einzelner „geometrisch korrekter“ Profile ermitteln lässt!
@Hallespektrum: Zieht diesen Artikel zurück, oder kennzeichnet ihn wenigstens als Beitrag zur Abschreckung vor unqualifizierten Möchtegern Gurus.
Wer ist eigentlich die „Saaleinitiative“? (Eine Erläuterung bzw. ein Link wäre hier angebracht gewesen!
@Saaleinitiative Bitte die Grundlagen für Eure Grafiken erläutern – Karten auf den Tisch!
Diese Betrachtung, die scheinbar davon ausgeht, das allein die Verlegung der Deichline bei vergleichbarem Hochwasser wie Anfang Juni d. J. eine Pegelerhöhung von knapp einem Meter hat, ist sehe ich als hochgradig unseriöse Stimmungsmache an! Man erkennt das schon daran, dass die Folgen der (unerheblichen!) Verringerung des Querschnitts und die Erhöhung der Deichkrone nicht differenziert werden. Den Betrag der Erhöhung des Wasserspiegels auf Grund der Erhöhung der Deichkrone kann nicht linear auf die eine Erhöhung des Wasserspielgels übertragen werden, da bei höherem Wasserspiegel auch mehr Fläche (=Volumen) für die Ausbreitung des Wassers zur Verfügung steht.
Hier wurde eine grundsätzlich fehlerhafte Betrachtung „schön“ illustriert, ganz im Stil des Guruismus der Halbwissenden unserer Zeit.