Künstlerhaus: Vereine sollen raus
11. Dezember 2014 | Vermischtes | Ein KommentarDie hallesche Stadtverwaltung hält noch immer an ihren Plänen zum Abriss des Künstlerhauses 188 im Böllberger Weg fest. Und nun soll das Haus schnellstmöglich geräumt werden. So zumindest kommt es bei den betroffenen Vereinen, allen voran dem Künstlerhaus 188 e.V.
„Wir wollen den Vereinen helfen, so schnell wie möglich ins Stadtmuseum zu ziehen“, erklärte Kulturdezernentin Judith Marquardt dem Hauptausschuss. Für das Gebäude im Böllberger Weg stünden im kommenden Jahr keine Mittel bereit. Allerdings hatte der Finanzausschuss im Rahmen der Haushaltsberatungen beschlossen, dem Verein im kommenden Jahr 60.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Die Stadt wollte ursprünglich eine Reduzierung auf 30.000 Euro erreichen.
Bei den betroffenen Vereinen ist die Botschaft angekommen, dass sie zum Jahresende raus müssen. „Warum wurde der Stadtrat nicht beteiligt“, fragt Inés Brock (Grüne), „das finde ich sehr erschreckend.“ Zumal der Kulturausschuss und der Finanzausschuss erst kürzlich mit dem Künstlerhaus befasst hatten. „Warum wurde das nicht im letzten Kulturausschuss besprochen“, fragt auch Ulrike Wünscher (CDU). Sie weist zudem darauf hin, dass im Haushalt gar keine Mittel zur Ertüchtigung des Stadtmuseums eingestellt sind. Denn die Räume, in die die Vereine einziehen sollen, sind noch im Rohbau. Kulturdezernentin Judith Marquardt erklärte, man wolle dies mit Hilfe von Sponsoren realisieren. Zudem machten sie und Oberbürgermeister Bernd Wiegand deutlich, dass es keine Kündigung der Räumlichkeiten gegeben hat. Die Vereine erklären jedoch, ihnen sei eine Schließung des Hauses zum Jahresende angedeutet worden.
Die Stadt will den Böllberger Weg ausbauen. Dafür soll das denkmalgeschützte Künstlerhaus, die ehemalige Weingärtenschule, abgerissen werden, um Platz für eine Verbreiterung der Straße zu machen. Darüber gibt es derzeit gerichtliche Auseinandersetzungen.
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Sieht nach einem sehr, sehr plumpen Versuch aus, Nägel mit Köpfen zu machen.