Initiative kritisiert Roma-Beleidigungen beim HFC-Spiel
26. September 2014 | Vermischtes | 5 Kommentare„Kirsten, du Zigeuner“ – so hallte es am Mittwochabend beim HFC-Spiel gegen Dynamo Dresden durch den Erdgas Sportpark in Halle. Anlass war ein vermeintliches Foul am Dresdner Torwart Benjamin Kirsten. Nachzuhören sind die Beleidigungen im MDR-Mitschnitt bei Minute 39 der ersten Halbzeit.
„Mit besonderen Blick auf die Geschehnisse in Halle-Silberhöhe, wo seit Wochen zugezogene Roma-Familien beleidigt, bespuckt und gejagt werden, sind diese Rufe kein Kavaliersdelikt“, so die Initiativen „antifaschistische Fußballfreunde Halle“ und gegen Antiziganismus in der Silberhöhe. „Gerade vor dem Hintergrund, dass die „Saalefront“ vor wenigen Wochen im Stadion dazu aufrief, sich an einer Hetzdemonstration gegen die Roma in der Silberhöhe zu beteiligen, sind diese Rufe alles andere als gewöhnliche Beleidigungen eines gegnerischen Spielers. Wir gehen davon aus, dass sich weder der Verein noch andere HFC-Fanclubs zu diesen Vorfällen positionieren werden. Es ist gewöhnliche Praxis, dass solche Ausfälle überhört werden, da man offensichtlich Angst hat, die Verantwortlichen zu sanktionieren.“
Laut Stadionordnung des HFC habe der Club durchaus Handhabe gegen solcherart Hetze. Aus Erfahrung werde der Club wohl kaum aktiv werden, kritisieren die Initiativen.
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@proband80 Auch wenn du widerspricht, ich bleibe bei meiner Meinung, daß weder Politik noch Beleidigungen ins Stadion gehören oder zwingend zum Fußball. Man kann sich darüber streiten, wieviel man davon tolleriert, ok. Aber zu einem fairen Wettkampf gehört auch Respekt vor dem Gegner und eben keine Beleidigung. Um der 12. Mann im Team zu sein, kann man das eigene Team kräftig anfeuern. Eine Beleidigung des Gegners (oder gar des eigenen Teams) ist absolut nicht notwendig.
Junge Junge ihr habt Sorgen….
Absolut lächerlich das ganze…und so einem Müll wird hier auch noch eine Plattform gegeben.
Fakt ist, wer Fans hat, wie die Saalefront, muss keinen Gegner fürchten, nur die eigenen „Fans“!
„Politik gehört genauso wie Beleidigungen nicht ins (Fußball-)Stadion. Fakt!“
Muss ich gleich zwei mal widersprechen. Politik ist immer im Fußballstadion präsent. Fußball und Politik ist seit Jahren untrennbar verknüpft. Mit einem Präsidenten wie Dr. Michael Schädlich und einem von der Stadt neugebauten Stadion geht das auch gar nicht anders.
Auch Beleidigungen sind ein Teil der Fußballszene. Über die zigfachen „Scheiß Dynamo“-Sprechchöre hat sich niemand beschwert. „Halle ihr Hunde“ ist auch eher ein Schmunzler gewesen. Einen Tag vorher skandieren Chemnitzer und Cottbusser gemeinsam „Scheiß Dynamo“. Wem das zu viel ist oder das für grob unsportlich hält, der hat die Möglichkeit dem Geschehen komplett fern zu bleiben oder sich einem jungen, aufstrebenden Verein in der Nachbarstadt anzuschließen. Das Einzige was ich unterschreibe ist, dass nicht Beleidigungen jedweder Art gerechtfertigt sind und es Grenzen geben muss.
Der „geschädigte“ Spieler ging nach dem Spiel kurz in der Kabine vorbei für ein paar klärende Worte. Mit der HFC-Fankurve hat er keinen Klärungsbedarf.
Politik gehört genauso wie Beleidigungen nicht ins (Fußball-)Stadion. Fakt!
Nur frage ich mich, ob mit solchen Meldungen noch etwas anderes als Propaganda bezweckt wird. Haben die Initiativen Strafanzeige gestellt? Haben sie mit dem Verein Kontakt aufgenommen? Haben sie mit Fanclubs Kontakt aufgenommen? Haben sie mit dem beleidigten Spieler Kontakt aufgenommen? Oder reicht es nur für eine Propaganda-Meldung mit pauschalen Vorurteilen, ohne daß einem wirklich an der Sache etwas liegt? Wer hätte vor ein paar Monaten mit einem Durchgreifen des Vereins gegen die Saalefront gerechnet?
Und ich bin wahrlich kein Freund der Saalefront. Ich kann allerdings keinen Aufruf irgendwo dokumentiert finden, sich an einer Hetzdemonstration zu beteiligen. Wer ist eigentlich „die Saalefront“, die da irgendwo aufgerufen haben soll? Ich will nichtmal ausschließen, daß irgendwelche Mitglieder der Saalefront sich entsprechend geäußert haben. Daraus aber einen Aufruf von „der Saalefront“ zu machen, halte ich schon für etwas gewagt. Aber was kümmern schon Fakten, wenns zur Propaganda passt. Nochmal, ich bin ein großer Kritiker der SF, aber irgendwelche unbewiesenen Anschuldigungen sind nicht hilfreich.
Und um sofort dem sicherlich gleich aufkommen Vorwurf der Verharmlosung zu begegnen. Ich halte solche Ausfälle für schlimm und man sollte dagegen vorgehen. Um so wichtiger ist es aber, daß man mit Fakten hantiert und nicht mit irgendwelche pauschalen Vorurteilen und Hörensagen.