Herz statt Hetze: Menschenkette gegen Rassismus in der Steintor-Bibliothek
27. Januar 2016 | Vermischtes | 13 Kommentare„Herz statt Hetze“ und „Gegen Rassismus an der Uni Halle“ war auf Plakaten zu lesen: dutzende Studenten haben am Mittwoch eine Menschenkette in der Steintor-Bibliothek der Martin-Luther-Universität gebildet. Dazu hatten der Stura der Uni Halle, die GHG Grüne Hochschulgruppe Halle, die Juso-Hochschulgruppe Halle/Saale sowie der RCDS Ring Christlich-Demokratischer Studenten Halle aufgerufen.
„An unserer Universität kam es leider in letzter Zeit immer wieder zu ausländerfeindlichen und rassistischen Ereignissen: jüngst wurde eine Studentin mit Kopftuch mitten auf dem Uniplatz von einem Unbekannten attackiert und massiv beschimpft – und niemand der Umstehenden hat eingegriffen“, heißt es im Aufruf. „Auch tauchen Plakate mit menschenverachtenden Inhalten an der Uni auf. Wir wollen dagegen ein Zeichen setzen: für eine weltoffene und tolerante MLU, gegen Rassismus und rechtsradikale Tendenzen an der Uni!“
Dass sich der RCDS beteiligt, hatte bei der Offenen Linken Liste und Teilen der Jusos für Kritik gesorgt. So hatte ein JUSOS-Vorstandsmitglied bei Facebook erklärt, dass ein Kampf „gegen Nazis und gegen den RCDS“ in ihren Augen ziemlich das Gleiche sei. „Diese Äußerung ist für uns mehr als unverständlich. Wir fordern die SPD als Koalitionspartner in der Magdeburger Landesregierung auf, sich von dieser Äußerung über die der CDU nahestehende Hochschulgruppe zu distanzieren“, heißt es dazu vom RCDS. Zugleich weist der Ring Christlich-Demokratischer Studenten den von der Offenen Linken Liste im Rahmen der Umbenennungsdebatte an der halleschen Universität erhobenen Vorwurf zurück, dass er wegen der Beibehaltung des Namens Martin Luther den Antisemitismus nicht verurteilen würde. Dabei habe man bereits in seinem Wahlprogramm erklärt, den Kampf gegen menschenverachtende Ideologien, egal ob von rechts oder von links, noch weiter zu verstärken.
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Herz statt Hetze… oder besser: Keller statt Öffentlichkeit?
Mir persönlich mal wieder unverständlich wie man sich selbst so deklassieren kann. Vorzugeben sich aktiv gegen Rassismus und Intoleranz einzusetzen und sich dann mit 12 Mann in die Bibliothek zu stellen, wovon sich die Hälfte noch gegenseitig online beschimpft(vernünftig ausdiskutieren wird ja auch überbewertet)? Das grenzt doch an Selbstironie. Was kommt als nächstes? Vielleicht eine „riesige“ Flyeraktion mit ganzen 5 Flyern in der Mensa? Bei so viel „lautstarker Gegenwehr“ hör ich morgen schon die ganzen Radikalen jammern, sie könnten nicht mal mehr in Ruhe ein Buch lesen gehen… ach nee… die meisten Radikalen an der Uni sind ja dann selbst beschäftigt mit ihrer Flyeraktion in der Mensa. Vielleicht sollten gewisse politisch fehlengagierte Personengruppen mal jemanden finden, der versteht wie Öffentlichkeitsarbeit funktioniert BEVOR sich so eine riesige Menschenansammlung noch eines Tages im Klo zu Tode trampelt bei dem Versuch gegen das Nicht- Öko- Klopapier zu demonstrieren. Bitte versteht das nicht falsch, denn die Thematik ist wirklich ernst. Mir ist nur schleierhaft in wieweit es hilfreich sein soll, die zwei Rechten, die in Halle des Lesens mächtig sind auch noch mit solchen Aktionen zum Lachen zu bringen?
Hetze gegen Inländer?
Das nächste mal findet die Demo in der Mensa statt, dann ist die Teilnahme auch besser…
Menschenkette in der Bibo. Geht’s noch versteckter? vielleicht im Keller? Der Sinn dessen an diesem Ort?
Das ist alles was den jungen innovativen klugen politisch engagierten Gruppen einfällt?
Herz statt Hetze und der JUSOS Vorstand hetzt gleich. Interessant ist auch der Kopftuchvorfall. Die Geschichte wechselt ganz schön.
Wahnsinn, noch nicht mal 20 Teilnehmer!
Ist schon erstaunlich, daß Rassismus sogar in der Bibliothek herrscht… OMG
Ja, Schorsch, worum handelt es sich den bei der Inländerhetze?
Auf dem Bild ist keine sehr hohe Beteiligung zu erkennen. Wie viele sogenannte „Antihetzer“ waren es denn?
Dabei dachte ich immer an einer UNI wird Studiert!
Ein angekündigter Flashmob ist kein Flashmob mehr…..
Es geht um rassistische Hetze gegen Ausländer. Oder fühlst Du Dich als Deutscher schon rassistisch gehetzt? Das würde dann aber auch mal Zeit, damit Du weisst, wie so etwas ist.
Und die Veranstalter sollten sich auch nochmal informieren, was eigentlich ein „Flashmob“ ist – und vielleicht lieber ganz klassisch eine Demonstration anmelden, denn nichts anderes ist das, was die da zu veranstalten versuchen.
Menschenkette in der Bibliothek – wie innovativ.
„Herz statt Hetze“?
Vielleicht sollten die Veranstalter sich einmal fragen, warum es nach Ihrem Weltbild immer nur eine Hetze gegen Ausländer gibt. Das die Hetze auch in anderer Richtung existiert, blenden die Bündnisse und Organisationen grundsätzlich aus.