Halloween: Massenmediale Verbreitung, christlicher Glaube und heidnische Traditionen

30. Oktober 2022 | Vermischtes | Keine Kommentare

Kürbisse, Gespenster, Hexen, Katzen, Skelette … das ist Halloween heute. – Ein Fest, das sich vor allem durch ausgefallene Kostüm-Partys und mithilfe des „Süßes-oder-Saures-Spiels“ vieler von Haustür zu Haustür ziehender Kinder jährlich auch bei uns im Land zunehmend manifestiert. Dabei stammt das Wort „Halloween“ eigentlich von dem Ausdruck „All Hallow Eve“, der den Vorabend von Allerheiligen bezeichnet. Das Fest verbindet damit christliche mit heidnisch-keltischen Bräuchen, die zur Feier des Endes der Ernte und zum Gedenken an verstorbene Verwandte abgehalten wurden:

Im Herbst wird das Abendlicht bekanntlich immer schwächer, es wird oft stürmisch und die Bäume tragen ihre letzten Früchte, bevor sich die Stille und Dunkelheit des Winters einstellt. Dieser Prozess kristallisierte sich in der keltischen Welt am Samhain-Tag heraus; einem Fest druidischen Ursprungs, das zwischen der Dämmerung des 31. Oktober und dem 1. November gefeiert wurde und den Beginn des Winters markierte. Zu dieser Zeit verschmolzen die Totenwelt und die Welt der lebenden gewissermaßen miteinander. Menschen konnten demnach die Totenwelt besuchen, oder die Toten konnten auf der Erde umherwandern. An den Haustüren wurden aus diesem Grund Lebensmittel ausgelegt, die möglicherweise bösen Geistern geopfert werden sollten, damit diese die Bewohner in Frieden ließen. Heute wird vermutet, dass dies der Ursprung des Halloween-Brauchs ist, bei dem die Kinder um die Häuser ziehen und um Süßigkeiten bitten.

Der alt-katholische Feiertag „Allerheiligen“ geht auf einen Gedenktag zu Ehren aller heiligen Märtyrer im vierten Jahrhundert zurück. Ursprünglich gedachte man an diesem Tag also allen Menschen, die für den christlichen Glauben ihr Leben gelassen hatten. Nachdem der Tag eigentlich am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert wurde, wurden die Feierlichkeiten Im 7. Jahrhundert allerdings auf den 1. November verschoben. Dadurch vermischten sich heidnische und christliche Traditionen.

Im mittelalterlichen England wurde das Wort „Hallow“ als Synonym für Heilige verwendet, und der Allerheiligen-Tag als „All Hallows“ bekannt. Von seinem religiösen Aspekt befreit, nahm „Halloween“ dann im 19. Jahrhundert durch die Masseneinwanderung nach Amerika eine ganz neue Form an.

Der Kürbis, als typische Herbstfrucht, und die Verbindung zu furchteinflößenden und bedrohliche Wesen hat sich somit in den letzten Jahren auch durch die Massenmedien wieder über den Atlantik zurück bis zu uns ausgebreitet.

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