Hallesches Integrationsnetzwerk feierte 10jähriges Bestehen

1. Oktober 2012 | Vermischtes | Keine Kommentare

Mit einem bunten Fest am Thüringer Bahnhof ist die 19. Interkulturelle Woche in Halle (Saale) am Samstag zu Ende gegangen. Sie stand in diesem Jahr unter dem Motto „Herzlich Willkommen – Wer immer du bist!“ und bot 40 verschiedene Veranstaltungen.

Im Rahmen der Abschlussfeier wurde zudem das zehnjährige Bestehen des Integrationsnetzwerks der Stadt Halle (Saale) gefeiert. „Es machen viele mit“, hob Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados hervor. „Sie haben viel erreicht“, lobte sie die Partner der Migrantenorganisationen. Wichtig sei es, dass die ausländischen Mitbürger mitreden können bei Themen, die sie betreffen. Vieles hänge an der Position der Integrationsbeauftragten Petra Schneutzer, die immer ihr Ohr am richtigen Fleck habe. „Ein Netz hält nur dann, wenn es gut geknüpft und geknotet ist“, machte Szabados deutlich. Integration gelinge nur dann, wenn sie vorgelebt werde. „Integration ist keine Einbahnstraße.“

Gekommen zur Feierstunde war auch die Landesintegrationsbeauftragte Susi Möbbeck. Sie wünschte dem Netzwerk einen ganz langen Atem, „auch gegen hartnäckige Widerstände.“ Halle sei zu einem Leuchtturm der Integrationsarbeit in Sachsen-Anhalt geworden. Das Zusammenwirken auf Augenhöhe mache die Arbeit aus. Es gelte eine Willkommenskultur zu schaffen, in der Flüchtlinge einen sicheren Hafen finden und sich einheimische durch fremde Kulturen bereichert fühlen.

Satenik Roth vom Bündnis der Migrantenorganisationen äußerte den Wunsch, dass die Integrationsbeauftragte am Ende ihrer Amtszeit sagen kann: „wir brauchen das Netzwerk nicht mehr, es gibt keine Probleme mehr.“ Roth hob hervor, dass alle Akteure das gleiche Ziel haben – nämlich das glückliche Zusammenleben aller Bürger der Stadt zu ermöglichen.

Karamba Diaby vom Ausländerbeirat sagte, die Erfahrungen der bisherigen Arbeit sollten dafür genutzt werden, die Verwaltung mehr multikulturell zu öffnen.

Und auch die Stadtratsfraktionen hatten Vertreter zur Feierstunde geschickt. Bernhard Bönisch (CDU) wünschte nachhaltige Begegnungen. Das Netzwerk sei gut aufgestellt und sorge durch seine Strukturen für eine tragfähige Arbeit. „Lassen Sie uns einander helfen zu verstehen was uns trennt und was uns verbindet, zusammenstehen gegen Rassismus.“
Ute Haupt von den Linken lobte die „tolle Arbeit“ des Netzwerks. Viel Energie wünschte die Fraktion. Die Arbeit sei notwendig und wertvoll. Es brauche viel Ausdauer, um den Willen zur Interkulturalität zu verankern. Alle Menschen sollten die gleichen Chancen auf Teilhabe an der Gesellschaft und demokratischer Mitwirkung haben.
Das Wort „Integration“ sei ihm in den letzten Jahren sehr oft begegnet, sagte Johannes Krause (SPD). „Aber was ist Integration tatsächlich?“ Integration gehe nicht nur über Geld, sondern vor allem über Vertrauen, Zuneigung und langen Atem. „Für mich ist Integration so etwas wie das Ankommen in einer Gesellschaft, das Aufgenommenwerden von den Mitmenschen.“ Doch auch nach zehn Jahren Arbeit sei noch eine Menge zu tun.
Katja Raab (FDP) hob insbesondere die interkulturelle Woche in der Stadt hervor. Die Fülle des Programms sei einmalig für das Land. Im Salzlandkreis habe es gerade mal sechs Veranstaltungen gegeben, in Halle weit über 70.
Oliver Paulsen (Grüne) wünscht auch weiterhin erfolgreiche Arbeit und erfolgreiches Einmischen. Das Netzwerk sei eine gute Schnittstelle zwischen Verbänden und Verwaltung. „Lassen Sie uns gemeinsam die Willkommenskultur in der Stadt stärken, damit sich Migranten hier zu Hause fühlen.“ Wichtig sei es, die anstehende Wahl des Ausländerbeirats öffentlichkeitswirksam zu begleiten, damit sich möglichst viele Migranten einbringen.
Tom Wolter (MitBürger für Halle / Neues Forum) wünschte dem Netzwerk mehr Anerkennung und einen Zuwachs an weiteren Partnern. Wolter sprach sich aus, weiter für ein offenes und vorurteilsfreies Miteinander zu kämpfen.

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