Halle ist heute wieder Ort im Land der Ideen

25. September 2012 | Vermischtes | Keine Kommentare

Am heutigen Dienstag ist Halle (Saale) wieder „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Diesmal steht das Unabhängige Institut für Umweltfragen e. V. mit „KORINA – Koordinationsstelle Invasive Neophyten in Schutzgebieten Sachsen-Anhalts“ im Mittelpunkt. Die Koordinationsstelle erforscht in Sachsen-Anhalt die Ausbreitung von Pflanzen, die ursprünglich aus anderen Regionen der Erde kommen. Mitunter breiten sich die neuen Arten sehr schnell aus und verdrängen die heimische Flora. Zudem sind einige der Pflanzen auch für den Menschen gefährlich. Der Riesen-Bärenklau kann beispielsweise starke Verbrennungen der Haut auslösen. Das Team von KORINA untersucht die Ausbreitung solcher Pflanzen und erarbeitet notwendige Gegenmaßnahmen.

Die Auszeichnung nahm Katrin Schneider, Projektleiterin bei KORINA, von Bernard-Michael Raubuch, Deutsche Bank, entgegen. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Seminars zum Thema „Neophytenmanagement in Schutzgebieten Sachsen-Anhalts“ statt.

Klaus Rheda, Präsident des Landesamtes für Umweltschutz, sagte zur Preisverleihung, diese sein ein „Zeichen der Wertschätzung.“ Die Bedeutung von Neophyten werde langsam erkannt. „Es muss aber stärker öffentlich wahrgenommen werden, weil wir uns zunehmend Probleme einhandeln.“ So werde lokale Population durch Neophyten vernichtet. Das Bewusstsein in der Bevölkerung sei vielfach nicht da. Auch die Angebote in den Baumärkten seien voll von Neophyten wie Lorbeerkirschen. In Gesprächen sei man derzeit mit dem Landesbetrieb Bau, damit dieser vorrangig einheimische Samenmischen für die Begrünung beispielsweise von Böschungen einsetzt, statt Billigmischungen mit Pflanzen aus Osteuropa. Laut Rheda richten Neophyten in Europa jährlich einen Schaden von 12 Milliarden Euro an.

Patricia Breuer von der Initiative „Land der Ideen“ lobte die Vorbildfunktion des Projekts. Auch das alle an einem Strang ziehen – Behörden, engagierte Bürger und Umweltschützer – sei mit ausschlaggebend gewesen, KORINA den Preis zu verleihen. Daneben werde selbst Laien anschaulich dargestellt, was Neophyten anrichten.

Das ausgezeichnete Projekt ist einer der Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“, der seit 2006 von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank realisiert wird. Der Wettbewerb prämiert Ideen und Projekte, die einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten. Die Stadt Halle (Saale) ist in diesem Jahr gleich fünf Mal dabei. Am 16. Mai wurde die Kinderstadt „Halle an Salle“ ausgezeichnet. Am 5. Juli folgte „nanospots – Das Nano-Kurzfilm-Festival“ von der science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation . Wissenschaftler animieren hier Bildfolgen aus dem Nanokosmos zu spannenden Kurzfilmen. Am 13. Juli präsentierte sich der Kunst- und Projektraum „Kiosk am Reileck“ vom hr.fleischer e. V. Ein ehemaliger Kiosk wurde zum Ausstellungsraum für Kunst umgestaltet. Am 23. Oktober schließlich wird sich das Projekt „Innovative Visualisierungsverfahren in der 3DGeologie“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorstellen. Die hallesche Uni realisiert innovative rechnerunabhängige Darstellungsformen für geologische 3D-Modelle Wissenschaft.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben