Golfplatz soll August 2016 öffnen, Umweltverein fordert wissenschaftliches Gesamtkonzept für Hufeisensee
6. April 2015 | Vermischtes | 5 KommentareSchon in anderthalb Jahren sollen am Hufeisensee die Golfbälle fliegen. Im August 2016 soll der Golfplatz öffnen, zunächst mit 18 Löchern. Später ist eine Erweiterung auf 27 Löcher geplant, dann soll auch ein Hotel mit 50 Betten entstehen. Vor zwei Wochen hatte der Stadtrat das endgültige OK gegeben.
Dies betrachte man „mit sehr großer Sorge, aber auch mit Unverständnis und Ablehnung, dass mit einer Mehrheit aus einer Koalition aus CDU, SPD, FDP und AfD am 25.03.2015 der Stadtrat der Stadt Halle (Saale) der Errichtung eines 27-Loch-Golfplatzes mit 100-Betten-Golfhotels sowie weiterer Nebenanlagen seine Zustimmung erteilt hat“, erklärt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA). „Dieser Beschluss, welcher somit lobbyistisch die Partikularinteressen der Familie Labuschke und ihrer Unternehmung den Vorrang vor dem Gesamtinteresse der Stadt Halle (Saale) gab, führt somit zur einseitigen Ausrichtung des Hufeisensees als Touristen- und Wassersportzentrum.“
Gerade insbesondere die Errichtung von Golfplatz und Hotel rufe besondere Besorgnis hervor. Dies führe zu einer weiteren Verbauung dieses bisher weitgehend unverbauten Landschaftssteiles, so der AHA. Es bestehe die Gefahr weiterer Verbauungen im Umfeld des Hufeisensees, welche zu einer dringend notwendigen ökologisch zu orientierten Entwicklung im Widerspruch stehe. Bereits mit der Errichtung der Osttangente seien massive Verbauungen und Zerschneidungen erfolgt.
Durch das Vorhaben würde Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten zerstört. Es bestehe zudem die Gefahr einer weiteren Belastung durch Abgase und Lärm. Daher fordert der AHA das Land Sachsen-Anhalt und das zu ihr gehörende Landesverwaltungsamt auf, diesen Beschluss aufzuheben, um den Weg zu einer Planung unter Berücksichtigung aller Notwendigkeiten und Bedürfnisse zu eröffnen. „Der Labuschke-Golfplatz gehört keinesfalls dazu, da dessen Umsetzung die Abwägung aller
Bedürfnisse behindert, Einzelinteressen bedient und somit dem Interesse der Allgemeinheit entgegensteht“, so der AHA.
Um die landschaftliche Vielfalt zu sichern hält es der AHA für sinnvoll ein Landschaftsschutzgebiet (LSG) einzurichten. Inwieweit es in ein dringend gebotenes LSG „Reidetal“ eingebettet sein oder als eigenständiges Schutzgebiet errichtet werden soll, gelte es wissenschaftlich zu prüfen.
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Dieser Herr Liste muss in der Arbeitsverwaltung komplett unterbeschäftigt sein.
„Gerade insbesondere die Errichtung von Golfplatz und Hotel rufe besondere Besorgnis hervor.“
Nicht die Errichtung ruft, Herr Liste ruft.
Der AHA-Einmannverein mal wieder… sind ja schon nix anderes von ihm gewohnt. Von seinem sicheren Platz in der Agentur mag er gut tönen…
Indes: die Karawane zieht weiter…
Polemik hilft bekanntlich nie wirklich weiter. Das Konzept war vor Jahren schon gefordert. Und ich bezweifle den Aufschwung mit Golfplatz.
Mein Fresse! Kann jetzt nicht endlich ma juut sinn!?
Diese ständige Verhinderungsmentalität, gegen alles und jedes, geht mir langsam richtig auf den Senkel.
Ich liebe mein Halle a/d Saale und ich mag die Macken meiner Mitmenschen, aber irgendwie scheint sich hier bei uns so eine ganz besondere und regional-eigentümliche Art von „missgünstigem Futterneid“ ausgeprägt zu haben: … es könnte ja jemand mit seinen unternehmerischen Ideen erfolgreich sein… und auch mal ein paar Pfennige mehr verdienen als die graue Masse… das muß man doch schon aus Prinzip verhindern… Furchtbar, einfach nur furchtbar.
Das Jeknaatsche unn unendliche Zerreden von Ideen jeed nu seit 25 Jahren und so wärrd das nischd middn Uffschwung Ost.
In der gedruckten MZ vom Samstag (04.04.2015) war übrigens ein recht ausführliches Interview mit dem Herrn Labuschke zu lesen. Der Mann scheint, so zumindest mein Eindruck, auf keinen Fall ein Traumtänzer zu sein.
Die Genehmigungen sind nun endlich alle durch und amtlich, also laßt den Labuschke nun endlich machen und werft ihm nicht schon wieder, sinnloser Weise, solche Phantasieausgeburten wie ein „wissenschaftliches Gesamtkonzept für den Hufeisensee“ in den Weg.
Das sind doch alles nur Hirngespinnste und in meinen Augen der plumpe und einfach nur dämliche Versuch, noch mal hinterfotzig nachzutreten.
Es reicht jetzt.