Genossenschaft will aus Scheiben-Hochhäusern Solaranlage machen

7. November 2013 | Vermischtes | 6 Kommentare

Bereits im Jahr 2010 wurden erste Ideen präsentiert, wonach die leerstehenden Scheiben-Hochhäuser als Solaranlagen dienen könnten. Eine Genossenschaft greift diese Idee jetzt neu auf.

Das Konzept sehe einen Stufenausbau vor, so Mitinitiator Christian Kunze. Beginnen wolle man auf dem Dach und der Südwand. Der komplette Umbau zum Solartower liege in der konservativen Lösung bei 750.000 Euro für ein Objekt. „Da ein Abriss im Millionenbereich pro Block liegen würde, plädieren wir für eine schnellst möglich Nutzung der Wohnscheiben“, so Kunze.

Als Vorbild diene die Stadt Freiburg in Baden-Württemberg. Dort werde auf Kommunaler Ebene die Solarenergie ausgiebig genutzt, so Kunze. „Eine Nutzung der Scheiben zur Energiegewinnung, die sich nach 6-8Jahren amortisiert, ist intelligenter als der weiter Verfall und hohe Rückbaukosten“, erklärt er weiter. Durch die Entwicklungen am Solarmodulmarkt seien die Preise der Module gefallen, auch wurde der Wirkungsgrad erhöht. Man sei sich bewusst, dass eine Nord-Süd-Ausrichtung der Gebäude nicht optimal sei, so Kunze. Dennoch würen neueste Technologien auch bei diffusem Lichteinfall eine gute Ausbeute erlauben.

„Unsere Rechengrundlagen für die Kostenkalkulation basieren z.B auf Solarmodulen 245Wp für 221Euro eines deutschen Herstellers und Wechselrichter 5,0kw für 1885Euro.
Die Umsetzung soll über ein Genossenschaftsmodel erfolgen“, meint Kunze. Man setze aber auf Unterstützung durch Stadt und Land. „Auch sind wir der Überzeugung, das dieses Modell der Genossenschaft effektiver Planen und kosten effizienter arbeiten kann als die Stadt es könnte.“

Zusätzlich sei auch eine Teilnutzung mit LED-Werbung geplant, wie sie in vielen Großstädten zu finden sei. Diese Idee hatte der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Uwe-Volkmar Köck (Linke) bereits vor drei Jahren vorgeschlagen. Köck hatte damals auch die Idee geäußert, die Gebäude übergangsweise als Lager zu nutzen.

Insgesamt stehen in Halle-Neustadt direkt im Zentrum Halle-Neustadts fünf Hochhaus-Scheiben, vier davon sind leer. Sie waren zu DDR-Zeiten Wohnheime. Eine Sanierung würde, so hatte es das Land für die eigene leerstehende Scheibe C ermittelt, 20 Millionen Euro kosten. Wegen der Monolith-Bauweise würde aber auch der Abriss mit 15 Millionen Euro zu Buche schlagen.

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