Freizeitpark Hufeisensee: großes Interesse bei Bürgern
26. März 2013 | Vermischtes | 6 KommentareDie Pläne für die Schaffung eines Naherholungszentrums mit Wassersport, Golf und Badestränden am Hufeisensee stoßen bei den Hallensern auf großes Interesse. Nach Angaben von Baudezernent Uwe Stäglin haben 300 Bürger die letzten Wochen genutzt und sich über die Pläne informiert und ihre Bedenken und Ideen vorgebracht.
Laut Stäglin habe es ein unterschiedliches Bild an Zustimmungen und Ablehnungen zum Projekt gegeben. Hinzu kämen 150 Gespräche mit Planer und 39 schriftliche Einwendungen. Im Vergleich zu anderen Vorhaben sei das eine beachtliche Zahl, so Planer Thomas Mirtschink, der sich darüber erfreut zeigte. „Einzelne Bürger hatten grundsätzlich ablehnende Haltung, andere begrüßten das Projekt“, so Mirtschink. Andere Bürger hätten die Pläne zunächst nicht verstanden und wollten Erläuterungen haben. Das Thema Golf habe bei vielen noch das Bild, dies sei eine Sportart für Reiche, so der Planer. Auf Befürwortung seien die Beseitigung von Müll und die Schaffung eines Rundwegs gestoßen. Für Bedenken und Ängste hätte die frühere Nutzung des Sees als Deponie gesorgt. Die nordöstliche Lagune des Sees könnte eine hohe Schutzwürdigkeit mit einem Biotop-Charakter haben und für öffentliche Nutzung gesperrt bleiben. Bürger aus dem Osten der Stadt hätten zudem die Sorge geäußert, dass zusätzliche Schallquellen kommen und den Wohnwert weiter senken, zumal sie schon von Fluglärm betroffen sind. Zustimmung gab es dagegen für den 5,6 Kilometer langen Rundkurs. „Gerade der Rundweg war als großes Plus bei den Bürgern angekommen“, so Mirtschink. Wert gelegt worden sei von den Bürgern, dass das Areal durchgängig begehbar sein. Hier konnte Mirtschink Entwarnung geben. Es sei nicht geplant, den Golfplatz beispielsweise einzuzäunen.
Ziel soll es sein, die Vorlage des Bebauungsplans in den September-Stadtrat einzubringen, im Herbst ist dann die Offenlage der Pläne vorgesehen. Laut Stäglin steht dann im Frühjahr 2014 ein Abwägungs- und Satzungsbeschluss an. „Die Resonanz hat es gezeigt, dass es genau die richtige Entscheidung war“, sagte Stäglin zur erfolgten frühzeitigen Bürgerbeteiligung. „Es gibt kein klares, einheitliches Bild.“ Eine Waagschale zu Zustimmung oder Ablehnung sei deshalb schwer zu zeichnen. Man habe einen „reichen Fundus an Themen, die wir nun zu bearbeiten haben“, sagte Stäglin zu den eingegangenen Hinweisen.
Nun finden über den Sommer naturschutzfachliche Untersuchungen statt um herauszufinden, welche Arten in dem Gebiet leben. Unter anderem werden Biber vermutet. Und auch einige Hausaufgaben nimmt die Stadtverwaltung aus der frühzeitigen Bürgerbeteiligung mit. So sollen derzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen wegfallen, die ein Bauer von der Stadt gepachtet hat. Hier bemühe man sich laut Stäglin um einen Interessenausgleich. Geprüft wird auch, wie Teile des Sees als Badegewässer ausgewiesen werden. Auch der Kostenrahmen für Planung und Umsetzung, die bei der Stadt hängen bleiben, müssen untersucht werden. „Der Golfplatz ist kein städtisches Projekt und soll auch nicht mit städtischen Geldern gebaut werden“, stellte Stäglin klar. Der Rundweg aber sehr wohl. In diesem Rahmen sollen auch Fördermöglichkeiten geprüft werden. Hinzu kommen Prüfungen zu Auswirkungen des Golfplatzes auf den Deponie-Körper und See. Untersucht werden außerdem schalltechnische Auswirkungen der verschiedenen Nutzungen. „Welche Schallauswirkungen hat beispielsweise Fußball-Golf“, fragte Stäglin in den Raum. Geben wird es zudem eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für den Campingplatz, beispielsweise welche sinnvolle Betriebsform gewählt wird, wie groß dieser ausfallen soll und an welcher Stelle eine Errichtung sinnvoll ist. Laut Stäglin sei in der Stadt aber ein Bedarf ausgemacht worden. Das Nordbad reiche nicht aus, vor allem Caravan-Stellplätze fehlen.
Welche Kosten auf die Stadt zurollen ist noch unklar, ebenso die Realisierung. Allerdings gibt es von Seiten des Golfplatz-Investors Bestrebungen, dass spätestens 2016 die Schläger geschwungen werden sollen, weil in jenem Jahr Golf olympisch wird. Für die Errichtung des Golfplatzes muss die Stadt nichts zahlen, allerdings will die Stadt um den See einen Rundweg bauen. Und das kostet natürlich.
Was ist geplant?
Eine Vorhaltefläche soll es für eine Wakeboard-Seilzuganlage geben. Allerdings ist noch nicht klar, ob diese Anlage auf dem Wasser angelegt wird, oder ein künstliches Nebengewässer angelegt wird. Platz geben soll es auch für Speedskater. Hier hatte der Stadtrat bereits vor Jahren aufgetragen, einen Standort zu suchen. Am nordwestlichen Ufer soll ein Bootsanleger mit Wassertreterverleih errichtet werden. Am südöstlichen Zipfel ist eine Fläche für Camping und Caravaning vorgesehen, die Fläche – die zum Verkauf steht – müsste aber erst einmal erworben werden. Im nordwestlichen Bereich könnte es den Planungen zufolge eine Fußball-Golfanlage geben. Bislang ist der See kein offizielles Badegewässer. Das könnte sich ebenfalls ändern. Drei Badestellen (Südzipfel, Norden, Nordwesten) sind in den Planungen vorgesehen. Dazu soll es eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung geben, in welcher Form eine solche Betreibung der Badestellen möglich wäre.
Den größten Teil der Fläche soll aber die 27-Loch-Golfanlage einnehmen, die sich über den kompletten westlichen und südwestlichen Bereich vom See bis zur Straße erstrecken soll. Die Wegebeziehungen über das Gelände sollen laut Stadt erhalten bleiben.
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„dann schlage ich vor Sie machen es besser…“
Macht er doch, denn er versucht nicht, als halbseidener „Investor“ Fördergelder zu verschwenden.
Investoren hatten wir schon genug; welche, die Fördergelder abgefaßt haben und dann sang- und klanglos verschwanden…
dann schlage ich vor Sie machen es besser…
Investoren hatten wir schon genug; welche, die Fördergelder abgefaßt haben und dann sang- und klanglos verschwanden…
X50 ?
Und wieder zeigt sich der gemeine Hallenser der gegen alles und jeden ist. Im Anschluss wundert er sich dann warum die anderen Städte davon ziehen und die weiteren Investoren weg bleiben. Als letztes macht er dann all die anderen dafür verantwortlich.
„Es sei nicht geplant, den Goldplatz beispielsweise einzuzäunen.“
Ob und für wen es ein Goldplatz werden könnte, wird man wohl erst später sehen. 😉
Diskussionen hier:
http://hallespektrum.de/thema/hufeisensee-naherholungszentrum/