Erkältungsnot ist Hühnchens Tod

2. Oktober 2019 | Natur & Gesundheit, Vermischtes | Keine Kommentare

Hühnersuppe (Foto B. Schwartner)

Wenn uns Erkältungskrankheiten oder gar Grippewellen heimsuchen, sind wir dankbar für jedes Medikament, das uns Linderung verschafft. Aber muss es immer gleich Pharmachemie sein? Nein, natürlich nicht. Da gibt es doch z.B. Omas Empfehlung für ein linderndes oder gar heilendes Hühnersüppchen. Wiglav Droste erinnerte sich auch daran und dichtete tröstend: „Wenn Schleim auf deinen Bronchien liegt / wenn Grippe dich schon unterkriegt / wenn grüner Schnotten zäh verweilt / heiße Hühnersuppe heilt. Gliederschmerzen? Ach und Weh? / Schädelbrummen? Ziepezeh? / Du fühlst dich wie durch vier geteilt? / Heiße Hühnersuppe heilt! …
Wieso hilft gerade eine frisch zubereitete Hühnersuppe? Man hat herausgefunden, dass Hühnersuppe entzündungshemmend wirkt. Gehemmt wird die Bildung weißer Blutkörperchen, den Leukozyten. Leukozyten sind Blutzellen, die für die Infektabwehr verantwortlich sind. Die Hauptaufgabe der Leukozyten ist die Abwehr von Krankheitserregern. Es gibt verschiedene Leukozytentypen, die unterschiedliche Aufgaben bei der Immunabwehr wahrnehmen. Die weißen Blutzellen befinden sich im Blut, im Gewebe, in den Schleimhäuten und Lymphknoten. Viele von ihnen haben die Fähigkeit sich aktiv fortzubewegen und können von den Blutgefäßen aus ins Gewebe einwandern. Greifen die Leukozyten eingedrungene Erreger oder Fremdstoffe an, ist damit oft eine entzündliche Reaktion wie Fieber verbunden. Die Bildung der Leukos wird vom Süppchen gehemmt. Die darin enthaltene Aminosäure Cystein soll den Effekt unterstützen. Auch der hohe Gehalt an Zink und Eisen ist förderlich. Den nasalen Schleimhautschwellungen geht es an den Kragen, wenn das Süppchen tatsächlich so heiß gegessen wird wie es gekocht wurde. Viren mögen das gar nicht. Ingwer und oder Chili helfen ebenfalls, dass man schneller wieder durchatmen kann. Und zudem verbessern sie den Geschmack der Suppe. Auch mit anderen Gemüsezutaten sollte man nicht geizen. Der appetitanregende Effekt ist sicherlich sogar bei Suppenkaspern willkommener als bittere Medizin.
(H.J. Ferenz)

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