Ein Bad in der Saale – Gefahr oder Erfrischung?

23. Juli 2020 | Vermischtes | 4 Kommentare

In den letzten Jahren hat sich die Wasserqualität der Saale immer weiter verbessert. Auch dadurch ist es in Halle immer beliebter geworden, ein kühlendes Bad in ihr zu nehmen, meist sogar mit der ganzen Familie.

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass die Umweltschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre wirken und die Saale wieder als Badegewässer angenommen wird“, stellt Sven Thomas, der Vorsitzende der DRK Wasserrettung, fest.

Allerdings hat das DRK hat bei einer Flussbefahrung einige sehr gefährliche Wassereinstiegsstellen entdeckt, die gern von Badenden genutzt werden. So ist beispielsweise das Rabeninsel-Wehr zu nennen, dessen Wehrkante extrem glatt ist. Erst vor wenigen Tagen sind dort drei Kinder nur knapp vor dem Ertrinken gerettet worden, weil sie von der Fallströmung unter Wasser gezogen wurden.

Als besonders gefährlich stuft das DRK außerdem die Brücke der Freundschaft ein, welche die Ziegelwiese und Peißnitzinsel miteinander verbindet. Viele Jugendliche springen von ihr aus in den Fluss, welcher an vielen Stellen aber nur eine Wassertiefe von 1,20 m aufweist.

Und auch der stark frequentierte Saalestrand nahe der Ziegelwiese, wird aufgrund der starken Strömung, die sehr dicht am Ufer entlang führt und wegen des regen Bootsverkehrs in unmittelbarer Nähe, als potentielle Gefahr für Badende eingestuft.

Als mögliche Alternativen schlägt Thomas vor, die Einrichtung einer Flussbadestelle am Amselgrund, im Mündungsbereich der Wilden Saale zu prüfen. Dort sei der Fluss verhältnismäßig breit und die Strömung nur langsam. Alternativ könne auch der Bereich südlich des jetzigen Saalestrandes in Frage kommen. Aufgrund der geringen Tiefe von 1,8 – 2,2 m und der abgeschwächten Strömung ließe sich dort mit Hilfe von Buhnen ein strömungsberuhigter Bereich schaffen. Eine Abgrenzung mit Bojen und Schwimmleinen könnte zusätzlich Nichtschwimmer- und Schwimmerbereiche markieren und vom Bootsverkehr trennen.

Mit der offiziellen Einrichtung von Flussbadestellen ließe sich die Sicherheit beim Baden und Schwimmen in der Saale deutlich verbessern. Mit überschaubarem Aufwand können die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung als Eigentümerin der Saale, und die Stadt als Betreiber eines Flussbades gemeinsam zum Gelingen dieses Projektes beitragen.

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