Bundeskanzlerin Angela Merkel weihte den Neubau der Bundeskulturstiftung in Halle (Saale) ein
30. Oktober 2012 | Vermischtes | 7 KommentareUm 10.22 schwebte der blaue Hubschrauber der Bundespolizei über dem halleschen Marktplatz. An Bord: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Mission: Einweihung der Bundeskulturstiftung. Der Neubau war in den vergangenen zwei Jahren in einer Baulücke direkt neben dem einstigen Wohnhaus des Pietisten August Hermann Francke errichtet worden.
Die Bundeskanzlerin wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, „dass wir als eine hochentwickelte Industrienation aufgefordert sind, noch mehr darüber nachzudenken, welche Art von Wachstum wir haben wollen. Die Bevölkerungszahl wird nicht mehr unbedingt anwachsen. Wir werden auch bei bestimmten Fragen an unsere Grenzen kommen, was das Bruttoinlandsprodukt anbelangt. Dann stellt sich die Frage: Wo liegen eigentlich noch Wachstumsmöglichkeiten einer solchen Nation? Dabei ist Kultur mit Sicherheit eine ganz wichtige Komponente.“ Es sei wichtig, „dass ein Land nicht nur in Wissenschaften etwa im klassischen naturwissenschaftlichen Sinne investiert, sondern auch genauso in Fröhlichkeit investiert, in die Seelen investiert, und darin, dass sich Wissenschaft und Kunst gegenseitig ergänzen können, was wie hier in Halle sehr gut gelingen kann.“
Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der die Kulturstiftung des Bundes mit jährlich 35 Mio. Euro ausstattet, erklärte: „Mit diesem Neubau erhält die aus meinem Haus finanzierte Kulturstiftung des Bundes auch architektonisch ein Gesicht. Das repräsentative und zugleich transparente Gebäude unterstreicht durch die Verbindung von Tradition und Innovation die Einzigartigkeit der Kulturstiftung für die Kulturförderung in ganz Deutschland.“
Ebenfalls gekommen zur Einweihung war Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. Er hat die Kulturstiftung des Bundes als wichtige Institution zur Bewahrung der deutschen Kulturlandschaft gewürdigt. „Durch diesen Sitz der Kulturstiftung des Bundes wird die Stellung der Stadt Halle als Kulturmetropole unterstrichen. Außerdem wird auf den besonderen Rang der Kultur in den ostdeutschen Ländern aufmerksam gemacht.“ Das Zusammenwirken verschiedener Akteure stimme ihn optimistisch, brachte Haseloff zum Ausdruck und versicherte: „Die Kultur wird immer mehr als eine wirkliche Gemeinschaftsaufgabe verstanden. Der Bund, die Länder, Kommunen, Stiftungen und die kulturellen Einrichtungen selbst arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen.“ Abschließend lobte der Ministerpräsident: „Die Kulturstiftung des Bundes ist ein ganz wichtiger Faktor in der deutschen Kulturförderung. Heute ist ein schöner Tag für die Kultur, für Sachsen-Anhalt und für die Stadt Halle.“
Gebaut wurde nach einem Entwurf des Münchner Architektenbüros Dannheimer und Joos. Die Bundeskulturstiftung hat dabei bewusst auf ein modernes Gebäude mit 950 m² Nutzfläche gesetzt. Das war nicht unumstritten, schließlich befindet sich der Neubau inmitten eines denkmalgeschützten Ensembles der Franckeschen Stiftungen. An die Bebauung der Umgebung sollen die weiß angestrichenen Beton-Fachwerkbalken als gestaltendes Element setzen. Darunter: viel Glas. Damit ist das freigestellte Gebäude ein Blickfang, je nach Betrachter in positiver oder negativer Weise. Errichtet wurde der Bau auf einem ca. 760 m² großen Grundstück in einer ehemaligen Bombenlücke.
4,4 Millionen Euro – von 3,5 Millionen war zum Spatenstich vor zwei Jahren die Rede – hat der Bau gekostet. Eingebaut wurden unter anderem eine Wärmerückgewinnung und eine Photovoltaikanlage. Im Rahmen der Bauarbeiten wurde ein rund 250.000 Jahre alter Monolith aus Südschweden gefunden. 8,5 Tonnen wiegt der Findling und soll einen Platz im Garten der Kulturstiftung finden.
35 Mitarbeitern, die derzeit in drei Gebäuden auf dem Stiftungsgelände untergebracht sind, soll der Neubau neue Arbeitsräume bieten. Die Bundeskulturstiftung wurde 2002 in der Saalestadt gegründet. Insbesondere Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hatte sich für Halle stark gemacht.
Und dhier gibt es die Rede der Kanzlerin zum Anhören:
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Welche Sekte war das nun wieder ?
http://www.flickr.com/photos/7891209@N04/8182824207/in/photostream/
http://www.flickr.com/photos/7891209@N04/8182824133/in/photostream/
Frei nach Brecht: „‚Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral!“
Ein hunriger Magen lernt schlecht.
Francke war in gewisser Weise Redhall voraus, indem er den Waisenkinder in erster Linie Bildung, und dann erst Fressen verschaffte.
Davon würde ich ausgehen, asconas.
Peinlicher finde ich, dass an dieser Stelle „redhall“, der nicht einmal den Namen Franckes richtig schreiben kann, eine deplatzierte Bemerkung macht.
Ob die weiß, wer Francke war?
Sicher haben sie, in Gedenken an A.H. Franke, Spenden für die Tafeln in Halle gesammelt, oder?
„Außerdem wird auf den besonderen Rang der Kultur in den ostdeutschen Ländern aufmerksam gemacht.“
Das sollte er dann mal besonders seinem Vize Pullermann ins Stammbuch schreiben, der ja gern alles vernichten will, was sich nicht rechnet… natürlich nur aus Kostengründen… wie nobel.