Adolf Bernhard Marx. Annäherung an eine schillernde Persönlichkeit des Musiklebens im 19. Jahrhundert

7. Mai 2016 | Vermischtes | Keine Kommentare
Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus

Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus

Die Stiftung Händel-Haus lädt am 11. Mail 2016 um 19:30 Uhr zu einem Vortrag der beliebten populärwissenschaftlichen Reihe „Musik hinterfragt“ in den Salon „Robert Franz“ des Wilhelm-Friedemann-Bach-Hauses ein. „Adolf Bernhard Marx. Annäherung an eine schillernde Persönlichkeit des Musiklebens im 19. Jahrhundert“, heißt das Thema an diesem Mittwoch. Anlass ist der 150. Todestag des aus Halle stammenden Komponisten und Musikschriftstellers.

Keiner mochte ihn so recht, aber niemand schien an ihm vorbeizukommen. – Was da auf der persönlichen Ebene in einem Leben anscheinend nicht ganz wunschgemäß verlief, ist bei nüchterner Betrachtung dann das doch erfolgreiche Leben und Wirken des Musikschriftstellers, Musiktheoretikers, Komponisten und Musikpädagogen Adolf Bernhard Marx. Ihm verdanken wir eine hochgradige Professionalisierung des Musikjournalismus, den Begriff des Sonatenhauptsatzes und nicht zuletzt wichtige Anregungen musikpolitischer Planungen in Preußen Mitte des 19. Jahrhunderts.

Geboren am 15. März 1795 als Samuel Moses Marx, Sohn eine armen jüdischen Arztes in Halle, war ihm vermutlich nicht vorgezeichnet, die Musikwissenschaft als „Theoretiker in neue Bahnen gelenkt“ und als „ein eifriger und feuriger Kämpfer für die Classiker“ weithin gewirkt zu haben. Marx fand am 24. Oktober 1808 Aufnahme in die Lateinische Schule der Franckeschen Stiftungen, studierte später Jura, war allerdings in diesem Beruf nicht sonderlich erfolgreich. Mehr noch liebte er Musik und Musikhistorie, verehrte Bach, Händel, Gluck und Beethoven. Schlug sich als Musikkritiker und Musiklehrer durch. 1819 ließ er sich auf die beziehungsreichen Namen Friedrich Heinrich Adolf Bernhard taufen. Mendelssohns Wiederaufführung der Bachschen „Matthäus-Passion“ dürften auch dank seines modern anmutenden „Marketingfeldzugs“ in der „Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung“ zu eben jenem großartigen Ereignis geworden sein. Im bürgerlichen Leben angekommen war Marx 1830 als Musikprofessor der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, wo er 1832 in der Nachfolge Zelters auch Universitätsmusikdirektor wurde.

Die in Halle als Geschäftsführerin der Mitteldeutschen Barockmusik e.V. und Intendantin des Heinrich Schütz Musikfests tätige Musikwissenschaftlerin Dr. Christina Siegfried erinnert anlässlich seines 150. Todestages an diese schillernde, umtriebige, unentwegt schaffende und einflussreiche Persönlichkeit.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Die Vorträge der Reihe „Musik hinterfragt“ werden vom Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e. V. freundlicherweise unterstützt.

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