Wo sind wir bloß hingekommen?
19. September 2012 | Veranstaltungen | Ein KommentarMit Tonbändern hat die Staatssicherheit der DDR Telefonate mitgeschnitten. Darunter sind nicht nur Telefonate der Bürger untereinander, sondern eingehende Anrufe von DDRlern beim MfS sowie Gespräche der Stasi-Mitarbeiter untereinander, die deren eigenen Untergang dokumentieren. Unter dem Motto „Die letzten Monate der DDR-Staatssicherheit im Originalton“ präsentiert das Lux-Puschkino in der Kardinal-Albrecht-Straße am Mittwochabend, 19. September um 19 Uhr ein Hörfunkfeature des Deutschlandfunks von Elke Kimmel und Marcus Heumann. Eindrücklich dokumentieren die Telefonmitschnitte der Staatssicherheit deren eigenen Untergang.
Das Feature von Elke Kimmel und Marcus Heumann präsentiert eine Collage aus originalen Tonaufzeichnungen der Staatssicherheit aus dem Jahr 1989. Die Auswahl der Aufnahmen enthält Mitschnitte von Telefonaten zwischen Stasi-Dienststellen und Informanten, Berichte über Demonstrationen sowie Meldungen über Ein- und Ausreisezahlen bzw. Vorkommnisse an der Grenze nach dem Mauerfall. Insbesondere die Aufzeichnungen der Gespräche von Stasi-Bediensteten untereinander zeugen von zunehmender Ratlosigkeit und Frustration angesichts des nahenden Endes von Staatsapparat und Staatssicherheit. Das zeigt dieses Zitat: „Der Mob auf der Straße hat das Recht, und wir haben das Maul zu halten und still zu halten. (…) Mensch, wo sind wir bloß gelandet, du?“
Der Eintritt ist frei.
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„Wo sind wir bloß hingekommen?“
Diese Frage ist heute wieder genauso zu stellen, nur aus anderen Gründen.