Urahnin europäischer Königshäuser auf dem Stadtgottesacker bestattet

11. Juli 2017 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

Neue Erkenntnisse über die Belegungsgeschichte des Stadtgottesackers zu Halle werden am Donnerstag, 13. Juli 2017, 18 Uhr, im Stadtmuseum Halle, Große Märkerstraße 10, vorgestellt. Der Vorsitzende des Hallischen Familienforscher „Ekkehard“ e.V., Bernd Hofestädt, berichtet über „Katharina Kroll, Händel, Forster und die Frau zum Grünen Hof“ über eine Reihe neuer, teilweise überraschender Forschungsergebnisse, die die Einmaligkeit des Stadtgottesackers zu Halle als Spiegelbild hallescher Stadtgeschichte noch deutlicher zutage treten lassen. Seit langer Zeit unterstützt Bernd Hofestädt die Arbeit der Bauhütte Stadtgottesacker durch Recherchen zur Belegungsgeschichte. So entstanden Vorschläge zur Textgestaltung an den Bögen, die deren Nutzung dokumentieren, aber auch zur Motivwahl Hinweise geben.

So legte beispielsweise ein Fund in der Marienbibliothek, das von Georg v. Selmenitz mit handschriftlichen historischen Notizen versehene Calendarium Historicum von 1557, die verwandtschaftliche Beziehung zwischen den Familien v. Hoym und v. Selmenitz dar. Durch von Selmenitz Aufzeichnungen ist belegt, dass am 4. Mai 1570 im Bogen 11 seine Schwiegermutter Katharina Kroll begraben wurde – Frau eines Leipziger Patriziers und Urahnin der heute regierenden Königshäuser von Schweden, Norwegen, Belgien und Spanien.

An die (lange Zeit vergessene) Tatsache, dass Bogen 60 die Grabstätte von Händels Eltern und weiterer Verwandter ist, erinnert seit 2003 eine von Mitgliedern des „Ekkehard“ gestiftete Tafel und ein von Professor Bernd Göbel geschaffenes Porträt des Komponisten. Im Bogen 65 sind sechs Generationen von Nachfahren der Familie Händel, darunter die Nichte, Patenkind und Haupterbin des Künstlers, begraben.

Im Bogen 61 wurde 1798 der berühmte Naturforscher Johann Reinhold Forster, mit seinem Sohn Georg Teilnehmer an Kapitän Cooks zweiter Weltumseglung, begraben. Margaretha Schöpperitz – die „Frau zum Grünen Hof“ – war die Geliebte des Magdeburger Erzbischofs Sigismund von Brandenburg, hatte mit diesem zwei Kinder und wurde von ihm mit dem Grünen Hof in Halle bedacht. Margaretha Schöppertz starb im Jahre 1600 und wurde als Besitzerin von Bogen 69 wie ihr Sohn Sigismund Friedrich zuvor 1581 dort bestattet.

Der Eintritt zum Vortrag kostet drei Euro.

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