Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen

25. Januar 2018 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

MMZ

Anlässlich des Gedenkens an die Opfer des Holocaust werden am 27. Januar 2018 vier neue Kurzfilme aus der Reihe „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia und Autorschaft gezeigt. Die vier Produktionen aus dem Jahr 2017 beschäftigen sich mit dem Leben und Wirken des jüdischen Publizisten und späteren Reichstagsabgeordneten Werner Scholem, Shanghai als Zufluchtsort, der Villa Schloss in Halle sowie den Lebensumständen von Sinti und Roma damals und heute.

Die „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig dienen als Ausgangspunkt für die Recherchen der Studierenden. Demnig verlegt die Steine
europaweit vor den letzten frei gewählten Wohnstätten von NS-Opfern. Jeder von ihnen enthält eine kleine Metallplatte, die den Namen des
Opfers, das Datum und den Zielort seiner Deportation sowie – falls bekannt – Sterbedatum und -ort enthält. Allein in Halle gibt es mittlerweile 240 solcher Stolpersteine. Sie rufen in Erinnerung, dass auch inmitten der Städte und Gemeinden Sachsen-Anhalts Unschuldige verfolgt,in den Tod getrieben und ermordet wurden. Die Stolpersteinfilme tragen dazu bei, an die Schicksale der Menschen zu erinnern. Sie geben den Namen
auf den Steinen ein Gesicht und eine Geschichte. Dabei thematisieren sie auch die großen Zusammenhänge, aus denen heraus die Einzelschicksale verstanden werden können.
Mittlerweile ist eine Reihe mit öffentlich zugänglichen Dokumentarfilmen entstanden. Sie zeigen Schicksale und durch die NS-Diktatur abgebrochene Lebensläufe ganz unterschiedlicher Menschen, die Verbindungen zu Sachsen-Anhalt hatten, und machen sie dadurch lokal und individuell greifbar. Alle Filme sind über YouTube abrufbar,
werden in öffentlichen Vorführungen gezeigt und über den Server des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) allen Lehrern im Bundesland zur Verfügung gestellt. Die Filme, in denen oft auch die Geschichten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erzählt werden, erreichen somit auch
ein junges Publikum und setzen den stärker werdenden antidemokratischen Idealen der neuen Rechten etwas entgegen. Am 27. Januar 2018 werden vier neue Beiträge in
Halle (Saale) uraufgeführt.

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Philosophische Fakultät II Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften | Medien- und Kommunikationswissenschaften

„Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“

27. Januar 2018, 18.00 Uhr

Mitteldeutsches Multimedia Zentrum, Studio, 2. OG

Mansfelder Straße 56, 06108 Halle / Saale

 Hintergrund:

„Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ ist eine Kurzfilmreihe des Masterstudiengangs „MultiMedia & Autorschaft“ am Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Inspiriert vom Stolpersteinprojekt des Künstlers Gunther Demnig, setzen sich die Studierenden seit 2007 in filmischen Projekten mit den Menschen und Geschichten hinter den Gedenksteinen auseinander.

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