Stasi und Kirche in der DDR

8. Oktober 2012 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

Am 11. Oktober findet in der Gedenkstätte Roter Ochse in Halle (Saale) eine Tagung zum Thema Stasi und Kirche in der DDR statt. Im Mittelpunkt der um 13 Uhr beginnenden Tagung zur Diskriminierung und Verfolgung von christlichen Studierenden in Halle steht die Erinnerung an das Haftschicksal von Johannes Hamel.

Der damalige Studentenpfarrer an der Martin-Luther-Universität wurde nach einem Denunzierungsschreiben des späteren Rektors der-Universität, Prof. Dr. Leo Stern, an Walter Ulbricht vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR im Vorgang „Riga“ überwacht und im Februar 1953 inhaftiert. Stern wies den damaligen Generalsekretär der SED auf die regimekritischen Aktivitäten des rührigen Studentenpfarrers und den hierdurch verursachten „Schaden“ hin und gab die Empfehlung, Hamel „das Handwerk zu legen“. Der später erlassene Haftbefehl lautete auf die „antisowjetische“ und „antidemokratische Hetze“. Hamel habe „in seiner Eigenschaft als Studenten-Pfarrer […] den Frieden des deutschen Volkes und den Frieden der Welt gefährdet.“

Die Tagung behandelt den Lebensweg von Johannes Hamel im Kontext der Auseinandersetzung zwischen dem SED-Regime und den Kirchen in den Jahren 1950 bis 1956. In einem Podiumsgespräch reflektieren Dr. Jürgen Runge (Halle), Pfarrerin i.R. Barbara Knappe (Halle) und Andreas Thulin (Halle) über das Selbstverständnis der evangelischen Studentengemeinde in der DDR.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Stiftung Gedenkstätten Sachsen- Anhalt/Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) und der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt.

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