Karo Lynn im Lichthaus

4. März 2018 | Veranstaltungen | 2 Kommentare

Vor dem Konzert im Lichthaus: Ein wenig fühlt man sich wie im Innern eines Aquariums

Halle verfügt über eine Menge schöner Auftrittsmöglichkeiten für junge und alte Künstler. Objekt 5 und Peißnitzhaus fallen mir spontan ein, hinzugekommen ist in letzter Zeit auch das Lichthaus, das ebenfalls jeden Monat ein spannendes Programm bietet. Hallespektrum hat sich am vergangenen Freitag, 2. März, aufgemacht, um dieses Lokal etwas näher in Augenschein zu nehmen. Die Gelegenheit war günstig, mit Karo Lynn trag eine junge Singer/Songwriterin aus Leipzig auf, die durch ein kürzlich in Halle gedrehtes Video einen engen Bezug zu Halle hat und hier auch gerne auftritt.

Das Lichthaus liegt direkt neben der Moritzkirche und damit mitten in der Innenstadt. Durch die großen Fensterfronten fühlt man sich ein wenig wie im Innern eines Aquariums. Draußen herrscht frostige Kälte und man sitzt hier beim Kaffee, wartet auf das Konzert. Denn im Lichthaus gibt es Getränke, kleine Essen wie Flammkuchen und sehr leckeren Kuchen (ist der selbstgemacht?) Das verkürzt das Warten. Aber das Lokal bietet nicht nur Einkehr- und Auftrittsmöglichkeit. Im Stockwerk darüber gibt es Galerieräume, in denen bis zum 6. April noch die Zeichnungen und die Malerei von Manuela Henschke anzuschauen gibt.

Karo Lynn

Zurück zum Konzert: Karo Lynn trat dieses Mal nicht alleine auf, sondern hatte eine kleine Begleitband aus Schlagwerk  (Falk) und Violine (Lisi) mit, die ihre Gitarre wunderbar ergänzten (also kein reines Songwriterinnengitarrengeschrammel, sie möge es mir verzeihen). Sie sang über ihre Gefühle und den banalen Alltag um sie herum. Ein Lied war ihrem großen Bruder gewidmet, ein anderes der Begierde. Ich habe ihre Stimme nicht als rauchig empfunden, eher kehlig in einer Stimmlage, wie sie von vielen Flamencosängern beiderlei Geschlechts benutzt wird. Sie ist noch sehr jung (oder sieht so aus). Der Auftritt war im Gegensatz dazu von hoher Professionalität. Doch hat sie noch lange nicht ihr volles Potential ausgeschöpft. Die Klarheit der Rhythmen und Melodien schweifen mitunter etwas zur Songwrittereintönigkeit ab, hier wünsche ich mir noch etwas mehr Abwechslung. Die kleine Begleitband kann etwas Luft gebrauchen. Liebe Karo, ab und zu einen Schritt zurücktreten, einen Moment der Geige und dem Schlagwerk Raum geben. Das kann den gemeinsamen Auftritten nur gut tun. Freue mich, Dich bald wieder in Halle zu hören und zu sehen.

Kleine Galerie vom Konzert:

Wundervolles Video von ihr, in dem Halle die Hauptrolle spielt https://youtu.be/AQrccYUclfs

Print Friendly, PDF & Email
2 Kommentare

Kommentar schreiben