Halle steht still – im Gedenken an den rechten Terroranschlag

9. Oktober 2020 | Politik, Soziales, Veranstaltungen, Vermischtes | Keine Kommentare

Genau ein Jahr ist es her, da vollzog der Rechtsextremist Stephan B. seinen perfiden Plan und verübte ein grausames Attentat in Halle. Als er bei dem Versuch scheiterte, die vollbesetzte Synagoge zu stürmen, erschoss er zunächst die Passantin Jana L. auf offener Straße und wenig später den jungen Kevin S. im Imbiss „Kiezdöner“ völlig willkürlich. Später verletzte er auch zwei weitere Menschen auf seiner Flucht schwer, bevor er von der Polizei gestellt wurde. Die Tat machte Halle auf der ganzen Welt berüchtigt.

Heute gedenken die Menschen in Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland diesem Anschlag und den Verstorbenen. Um Punkt 12 kam das öffentliche Leben auf dem Marktplatz daher für kurze Zeit weitestgehend zum Stillstand. Zeitgleich begannen alle Kirchenglocken der Stadt für einige Minuten zu erklingen. Viele Menschen legten außerdem Blumen oder Kerzen für die Verstorbenen nieder.

Im Laufe des Nachmittages sind zudem unterschiedlichste weitere Gedenk-Veranstaltungen geplant an denen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnimmt. Er wird am Nachmittag gemeinsam mit Ministerpräsident Rainer Haseloff und dem Präsidenten des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, in der strengbewachten Synagoge des Paulusviertels Gedenktafeln enthüllen. Anschließend soll auch eine Gedenkplatte am Kiezdöner eingeweiht werde.

Die zentrale Gedenkfeier soll dann am späten  Nachmittag in der Ulrichkirche stattfinden. Sie wird an zahlreichen Orten der Stadt auf Videotafeln übertragen werden, damit so viele Leute wie möglich an ihr teilhaben können.

Ab 18:30 Uhr wird es außerdem ein Carillon-Konzert am Roten Turm auf dem Marktplatz geben, durch welches der Gedenktag seinen Abschluss finden wird.

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