Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer ab 12. November im Ratshof

12. November 2019 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

Wer sind die Bessarabiendeutschen? Im Jahr 1812 lud Zar Alexander I. deutsche Siedler ein, sich in Bessarabien niederzulassen, und versprach ihnen Land und Freiheitsrechte. Die Einwanderer stammten überwiegend aus Südwestdeutschland und aus Preußen. Im Laufe ihrer 125-jährigen Siedlungsgeschichte entwickelten die Deutschen hier ein prosperierendes Gemeinwesen, das durch lokale Autonomie und eine religiös-pietistisch grundierte Ethik geprägt war. Als kleine Minderheit in einer bunten Vielfalt ethnischer und religiöser Gemeinschaften lebten sie mit Moldauern, Russen, Ukrainern, Bulgaren, Juden und anderen Gruppen in friedlicher Nachbarschaft. Während des Ersten Weltkrieges entgingen sie nur knapp der Deportation nach Sibirien. 1918 kam Bessarabien unter rumänische Oberhoheit.

1940 wurden, als Folge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes (»Molotow-Ribbentrop-Pakt« 1939), 93.500 Deutsche aus Bessarabien ausgesiedelt und 1941/42 größtenteils im besetzten Polen angesiedelt. Anfang 1945 mussten sie flüchten und sich im geteilten Deutschland eine neue Existenz schaffen.
Das Buch von Ute Schmidt beschreibt die Herkunft der Bessarabiendeutschen, ihre von lokaler Autonomie und protestantischer Ethik geprägte ländliche Kultur sowie das Zusammenleben mit den anderen Nationalitäten wie Rumänen, Ukrainern, Russen, Juden und Bulgaren. Der Titel erschien auch in einer amerikanischen, einer rumänischen und einer russischen Übersetzung.

Dienstag, 12. November 2019, 17 Uhr, Ratshof Halle, Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale)

Ute Schmidt: Bessarabien. Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer
Buchvorstellung im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung »›Fromme und tüchtige Leute …‹. Die deutschen Siedlungen in Bessarabien (1814–1940)«

Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforum östliches Europa e.V.
www.kulturforum.info

Eine Meldung von  Zeit-Geschichte(n) – Verein für erlebte Geschichte

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