Der St. Martinstag in Halle – Was steckt hinter der Tradition?
9. November 2022 | Veranstaltungen | 4 Kommentare
Martinstag (Archivbild 2013)
Am 11. November wird jedes Jahr eine der schönsten Traditionen in Deutschland gefeiert: Der St. Martinstag. In Halle (Saale) beginnen die zahlreichen Feierlichkeiten allerdings bereits ab Morgen, dem 10. November.
Ursprünglich geht das Martinsfest auf den römischen Soldaten Martin zurück. Dieser soll einem kalten Wintertag einem frierenden Bettler begegnet sein und aus Mitleid und Nächstenliebe mit diesem seinen langen roten Mantel geteilt haben. Daraufhin soll ihm wenig später Jesus Christus im Traum erschienen sein, weshalb er sich taufen ließ und den christlichen Glauben annahm.
In Erinnerung an diese Geschichte, wird vielerorts in Deutschland nach Einbruch der Dunkelheit an die gute Tat des Martin erinnert. Oft starten die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst oder bereits im Kindergarten. Anschließend ziehen Kinder und Eltern mit bunten Laternen singend durch die Nachbarschaft. Mancherorts wird sogar ein „Martinsfeuer“ veranstaltet und in vielen Familien typischerweise die sogenannte „Martinsgans“ gegessen.
Auch der St. Martins-Zug ist bei vielen Menschen bis heute Tradition. Dabei ziehen die Menschen nach dem Gottesdienst einem St. Martin auf seinem Pferd hinterher und essen am Ende süßes Brot mit Rosinen. Oft gibt es zudem Theateraufführungen, bei denen die überlieferte Geschichte dargestellt wird.
In Halle (Saale) finden ebenfalls zahlreiche Veranstaltungen zur Feier des St. Martin statt. So lädt beispielsweise die Johanneskirche Halle am morgigen 10. November ab 17 Uhr zu einer St. Martinsfeier mit Umzug, Martinsfeuer und Hörnchenteilen ein. Am Freitag , den 11. November kann eine St. Martinsfeier mit Umzug ebenfalls ab 16 Uhr im Dom zu Halle und ab 16:30 Uhr ein ökumenisches Martinsfest mit Martinsspiel, Umzug und Martinsfeuer in der Moritzkirche am Hallmarkt besucht werden.
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Zu meiner Zeit war es dann schon:
„Sankt Martin, Sankt Martin
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind
Sein Ross, das trug ihn fort geschwind
St. Martin ritt mit leichtem Mut
Sein Mantel deckt ihn warm und gut“
…
Der Refrain „Hier wohnt ein reicher Mann, der uns was geben kann“ wurde bei uns auch auch gesungen, komischerweise immer auf Hochdeutsch.
An den Stutenkerl (Weckmann) kann ich mich auch erinnern, das wichtigste war daran die Tonpfeife. Da kamen dann Blätter rein, die haben wir versucht, zu rauchen.
Ja bei uns (Mülheim) auch. Da gabs auch den Stutenkerl, ab einer bestimmten Größe mit ein Gipspfeiffe.
Wir mussten aber länger singen::
Ssinter Määtes Vöögelsche
heet ssu“n roat Kapöögelsche,
cheflooge, chestoowe
wiet, wiet ööwer dä Rhien,
woo die fette Ferkes ssien.
Chutt Frau, cheeff uss wat,
aal die Hünnerkes leege wat!
Boowen in die Fääsche
hangen di lange Wööste,
cheeft uss di lange,
loot di kotte hangen.
Loot uss nee ssu lang hie stohn,
we-i mööten en Hüüske widder chohn;
hie van dän noh Äässe,
hoolen en fettem Bläässe;
hie vöär, doo vöär,
vöär die rieke Koupmannsdüär.
Hier wohnt ein reicher Mann,
der uns was geben kann,
viel soll er geben, lang soll er leben,
selig soll er sterben,
das Himmelreich erwerben!
Die Maad, die löp di Trappen „erop,
pack wahl in dä Nöötesack,
pack wahl nee derneewe,
sse wädd uss wahl wat cheewe.
Chiff wat, haul wat,
teegen“t Johr wirr wat.
Ssinter Määtes Stuppstatt,
schmiet en Appel duar dat Chatt,
schmiet en nee suu“ wiet,
ssüss fällt hee in „en Driet,
schmiet en nee ssu“ hatt,
ssüss fällt hee in „et Chat!
Muus, Muus kumm „eruut,
chiff uss Äppel un Nööte;
Äppel un Nööte ssiend ssu“ chutt
füär dän aulem Pattsfoot!
In meiner Kindheit zogen wir mit selbstgebastelten Laternen dann von Haus zu Haus, bekamen Süßigkeiten, aber dazu mussten wir erst singen:
mussten singen. Z.B. das hier:
D’r leeve Zint Mätes, dat wor ne jode Mann,
dä jof de Kinder Kääzscher un stoch se selver an.
Butz, butz wieder butz, dat wor ne jode Mann.
Heute ist das von Halloween abgelöst.